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Studiengang „Kleptokratie und Korruption“

Veröffentlicht von Markscheider Michel am

Bildungsangebote in Markscheid:

Liebe Leser des „Markscheid am Mittwoch“,

der Blumenstrauß an Bildungs- und Weiterbildungsangeboten in Markscheid ist reichhaltig und beinhaltet viele Überraschungen. Das klassische Abitur gibt es von G3 bis G36, aber darüber hinaus findet man viele unbekannte Perlen.
Die qualifizierten Journalisten der MamM werden Ihnen in loser Folge einige dieser Angebote vorstellen. Heute: die Private Wirtschaftshochschule an der Bottroper Allee. Wir sprachen mit Professor Helmut Schäublinger, Leiter des Studienganges „Kleptokratie und Korruption“.

MamM: Herr Professor Schäublinger, schön, dass Sie Zeit für uns gefunden haben. Ihr Fachbereich ist in der Stadt recht unbekannt, Kleptokratie und Korruption sind ja in der Bevölkerung eher negativ konnotiert…

Prof.HS: Da muss ich gleich mal dazwischen fahren. Da läuft – zugegeben erfolgreich – seit geraumer Zeit eine negative Pressekampagne. Ich will es jetzt nicht „Fake News“ nennen. Aber machen Sie sich doch mal klar: wer soll denn die Vorzeigemodelle der deutschen Automobilindustrie kaufen? Von den Kreationen der Pariser und Mailänder Couturiers gehen 45% an Kleptokraten-Gattinnen. Und die Hersteller von goldenen Sanitär-Armaturen könnten den Betrieb gleich einstellen. Sehen Sie, volkswirtschaftlich ist doch der „worst case“ Deflation. Die Kosten für Korruption werden ja auf alle Erzeugnisse umgelegt und führen insofern zu erwünschter, moderater Inflation!

MamM: Warum ein solcher Studiengang in Deutschland? Deutschland liegt doch im Korruptions-Panel unter den letzen 20%. In welchen Bereichen von Wirtschaft und Verwaltung können Ihre Absolventen denn etwas bewirken?

Wohl dem, der immer ein wenig sauberes Geld zur Hand hat

Prof.HS: Ja, zugegeben. Aber es gibt ja auch Leuchtturm-Branchen, wie Waffenexporteure oder die forschende Pharmaindustrie. Darüber hinaus sehen wir das Potenzial vor allem im Bereich der öffentlichen Verwaltung. Beim Asylbewerber-Management zum Beispiel. Das ist doch nicht wirtschaftlich, dass sich diese Asylbewerber unabhängig von ihrem Vermögen durch die deutschen Instanzen klagen können und dabei von unserem Staat alimentiert werden. Wer ein kleines „Bakschisch“ leisten kann, der dokumentiert ja auch, dass er voraussichtlich ein vollwertiges Mitglied unserer Gesellschaft werden wird. Oder der Bundestag: diese üble Blockade, nur weil angeblich Abgeordnete nur ihrem Fraktionsvorsitzenden und ihrem Gewissen Gehorsam schulden. So kann man doch nicht regieren!

MamM: Ich muss noch einmal den Finger in die Wunde legen: Deutschland ist kein Korruptions-Land. Woher bekommen Sie denn fachkundige Dozenten?

Prof.HS: Wir haben schon einige deutsche Dozenten, z.B. mit einer Biografie aus dem Waffenexport oder dem Anlagenbau. Aber wir sehen uns natürlich international: wir haben brillante Dozenten aus Brasilien, Südafrika, den Philippinen. Lediglich dem Großneffen von Mobutu Sese Seko aus Zaire mussten wir nach einem Semester kündigen, weil er das komplette Mobiliar der Hochschule an eine ortsansässige Pizzeria verkauft hat.

MamM: Was sind denn die Studieninhalte?

Prof.HS: Die Inhalte sind extrem breit. VWL, BWL, Kosten- und Leistungsrechnung, Psychologie, Dark Net, Steuerparadiese, Auftragsmorde. Ganz wichtig: Informationsbeschaffung. Sehen Sie, es ist doch elementar zu wissen, ob sich die Tochter der Bürgermeisterin schon lange ein eigenes Reitpferd wünscht, oder der Sohn heroinabhängig ist. Wissen Sie, dass  in fast allen Fällen Bestechlichkeit mit Faulheit und Inkompetenz einher geht? Wir sprechen da vom „Goldenen Dreieck“.

MamM: Äh, nein. Ich muss auch jetzt Schluss machen, meine Schwiegermutter muss noch dieses Interview abtippen, und ich möchte mal früher Feierabend machen. Herr Professor Schäublinger, vielen Dank für das Gespräch!

Kategorien: Bildungswesen