Outsourcing in Markscheid
Endlich, nach langen Jahren der erfolgreichen Erprobung in der Wirtschaft und den Wirtschaften in Deutschland und in Markscheid, kommt die Ökonomisierung auch in Markscheid an.
Nach langen fruchtlosen Diskussionen, wie die Verwaltung und der Gemeinderat wesentlich verschlankt werden können, kam von der Markscheider Industrievereinigung MIV ein revolutionärer Vorschlag. „Warum soll denn in der Verwaltung nicht das gelingen, was in der Wirtschaft schon seit Jahren mit wachsendem Erfolg vollzogen wird: Outsourcing nach near-shore, off-shore und no-shore.“
Aber welches sind die Tätigkeiten, die eine Behörde auszeichnen, die sehr gut außerhalb Markscheids erbracht werden können, in mindestens der gleichen Qualität?
Als erstes wären da die Erstellung und Erweiterungen unsinniger Verordnungen, deren Umsetzung wenn nicht technisch unmöglich, so doch zumindest ökonomisch letal sein kann. Damit soll nicht nur die Flexibilität der Markscheider Wirtschaft, sondern in gleichem Masse auch die Daseinsberechtigung der Verwaltungen sichergestellt werden, deren Arbeitslast durch die penible Kontrolle der Einhaltung enorm ansteigt und nur die Multiplikation der Mitarbeiter erreicht werden kann.
Natürlich muss dabei sichergestellt werden, dass die Motivation der Leistungsträger in den Behörden auf dem hohen Stand gehalten werden kann, der das Ziel der Personalmaßnahmen darstellt. Dabei ist nicht nur die finanzielle Ausstattung bis und während der Pension, die Medizinische Versorgung auf dem höchsten Niveau und der Beibehaltung der sonstigen Sozialleistungen wie unbegrenzte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, vollumfängliche Berufsunfähigkeitsversicherung, insbesondere bei Arbeitsunfällen wie Schnittwunden bei der Bewältigung von Papierbergen oder auch radikale Arbeitszeitmodelle.
Der dadurch aufgestaute Unmut beim Wahl- und Arbeitsvieh droht inzwischen auch in Markscheid überhand zu nehmen. Dadurch möchte der Gemeinderat erst einmal gegensteuern. Ab nächsten Monat wird erst einmal die Prüfstelle für Inkompatibilität an das Center in Breslau ausgelagert. „Gerade diese Tätigkeiten, in denen die Vermeidung der Widerspruchslosigkeit der Verordnungen untereinander sowie mit den bestehenden Gesetzen praktiziert wird, gelingen im benachbarten Ausland besonders gut. Dabei ist die Unkenntnis der deutschen Sprache eher noch ein Vorteil, denn ein Hinderungsgrund.“
Sollte dieses Experiment erfolgreich sein, will der Gemeinderat in einem zweiten Schritt ganze Bereiche nach Indien (off-shore) auslagern. Die vielen Menschen, die dort um Jobs konkurrieren sowie die Vermeidung von Einzahlungen in das deutsche Steuer- und Abgabensystem gewährleisten niedrige Löhne, die dann in einem weiteren Schritt zu einer Aufstockung des Beamtenapparates diesen können. „Unter neue 250 Verordnungen pro Monat alleine im Nahrungsmittelsektor sind das hehre Ziel, das wir mit diesem Maßnahmenpaket angehen können“, meinte die Sprecherin des Gemeinderates Schabulke, bei einem gemütlichen Plausch in einer örtlichen Pizzeria.
Das nun in einem weiteren endlich auch der Gemeinderat ausgelagert wird, steht zu bezweifeln, auch wenn dieser durch Überhang-, Unterhang-, sowie Genderausgleichsmandaten auf knapp 1000 Abgeordnete angewachsen ist. „Wer möchte denn schon, dass wir von Menschen regiert werden, die sich weder dem Diktat hiesiger Parteien oder Lobbygruppen unterwerfen“, so Schabulke.