
Volksphone
Nachdem die digitale Kontrolle in dem blühenden Markscheid immer noch so lückenhaft ist, wie das Gedächtnis der Politiker und beinahe deren wirtschaftlichen Unverstand erreicht hat, musste sich die Verwaltung etwas Neues einfallen lassen.
Das Wahlvolk benutzte immer neue Möglichkeiten, dem Markscheider Staatsfunk zu entfliehen und sich anderweitig mit drogenartigen Informationen das Gehirn zuzumüllen und defätistische Ideen zu kreieren und verbreiten.
Nach dem Kramen in der Vergangenheit kam den Beamtenden (m/w/d/$/€) die Idee. Da die Süchtigen weder freiwillig noch unter Zwang ihre Smartphones abgeben wollten, musste eine andere Lösung her.

Die Bürger sollte man immer im Blick behalten
Sie beschlossen jedem Bürgenden (den Bürgen sollst du würgen) ein Volksphone zur Verfügung zu stellen. Es sieht aus wie ein ganz normales Smartphone, wird aber einer Person fest zugeordnet. Mittels Irisscan, Fingerabdruck und Atemluftanalyse wird das Teil entsperrt, das die digitale ID sowie die Steuernummer des Besitzers enthält. Es ist immer online, das Abschalten ist ausschließlich in Flugzeugenden erlaubt. Zusammen mit der Volkswatch, die ständig am Handgelenk getragen wird, kann nun endlich nicht nur der Standort eines jeden Bürgers nachvollzogen werden, sondern auch die Aufnahme und Abgabe jeglicher Informationen.
Stolz präsentierte die Leiterin der neu erschaffenen Behörde für gesellschaftliche Analyse (Sicherheit, Transparenz, Analyse und Speicherung von Informationen – Stasi), Monika-Dörte Haudrauf ihre Ergebnisse:
„Wir erschaffen nicht den gläsernen, sondern den integrierten Bürger. Er wird Teil unserer digitalen Welt, aus der er weder ausbrechen kann noch will. Jeder wird ein Teil des großen Ganzen.“
Leiser fügte sie hinzu. „Wie in jeder Gemeinschaft gibt es dann auch Bestandteile, die anderen schaden. Diese werden zunächst digital, danach auch bei Bedarf physisch recycelt. Aber wer will sich denn mit den Schattenseiten der Gesellschaft abgeben? Wir feiern nun dieses Projekt, das eine neue strahlende Behörde aufbaut, die 10 Prozent des Bevölkerung Arbeit bietet und nur 67% des Haushalts der Stadt Markscheid verbraucht.“