Unsere Stadt hat den Sprung zur Metropole geschafft und verzeichnet neue Altersrekorde.
„Alt ist anders“, das war schon immer einer der Markscheider Wahlsprüche. Heute dürfen wir vermelden, dass unsere Stadt den zweimillionsten Einwohner verzeichnen kann. Durch die Anmeldung des vierundvierzigsten Kindes unseres Einwohners Fehmi Öztürk (28), der sonst in Teilzeit lächelnd die Toiletten einer stadtbekannten Dönerbude reinigt und mit zahlreichen Vierlingen gesegnet ist, wurde dieser Rekord erreicht. Der Bürger mit Migrationshintergrund, der neben seiner christlichen Gattin Aischa, geborene Gabriele Schmatzky, noch vier weitere Frauen in Ostanatolien zur Familie zählen darf, fasst sich kurz: „Ist wie ist. Hier, Papiere vom Bürgermeister!“ und wedelt mit einem Bündel türkischer Geburtsurkunden, welche stets pünktlich am 01. Jänner eines jeden Jahres ausgestellt wurden.
Aber nicht nur das: Auch das Altersniveau in Markscheid ist beträchtlich. Im Jugendheim wird Tischfußball auf UEFA-Niveau in der Altersklasse Ü110 gespielt, inklusive Videobeweis in Zeitlupe. Der Baron Freiherr Götz Rammler von Fickwald bringt es auf stramme 214 Jahre und erfreut sich bester Gesundheit. Sein Rezept nach 871 alimentierten Zeugungen alleine im vergangenen Jahrzehnt: „Im Forst ist´s wie auf der Heide, kein Mädchen ist ne Trauerweide.“
Baron Freiherr Götz Rammler von Fickwald (der gerne mal in der Emscher angelt) sieht man sein Alter nun wirklich nicht an
Den Altersrekord hält aber der Einwohner Yanis Papatopulos, er ist 1890 Jahre alt. Papatopulos, dessen letzter öffentlicher Auftritt leider schon einige Jahrhunderte zurück liegt, kam mit römischen Besatzungstruppen aus Griechenland hier her, blieb wegen des fantastischen Wetters und gravierte den ersten Betonstein mit den markanten Buchstaben „lol“, der seitdem „Markstein“ genannt wird. Unser Senior, der eine inflationsgesicherte Rente bezieht, war leider zu erreichen, weil er laut seinem Ur-Ur-Ur-irgendwas-Enkel (welcher rührig alle Amtswege für ihn erledigt) derzeit im Garten bei einem Stein weilt – typisch für den immer regen Griechen!
Ähnlich die Jahrhunderte überdauernd wie der Markscheider Beton ist auch Jeannine-Chantalle Lotzke: Die laut fotokopierter Geburtsurkunde – das Original ging der damaligen Marketenderin in den napoleonischen Kriegen verloren – im Jahr 1795 zur Welt gekommene Frau war zuerst ganz unscheinbar, bis sie 1991 die Pflichtschulzeit absolviert hatte. Die darauf folgenden Karenzjahre bis zur Pension heute nutzte sie, um 27 Kindern das Leben zu schenken und wurde von unserem Altbürgermeister Herrmann Krawutke mit dem Ehrentitel „Mutter von Markscheid“ ausgezeichnet. Jeannine-Chantalle, die den Nachwuchs „im Zentrum gut untergebracht“ hat, lässt einfach niemanden kalt und so postuliert sie auch im fortgeschrittenen Alter selbstsicher: „Erst durch mein ausgeübtes Gewerbe sind Männer in dieser Stadt wirklich bumsfidel, vor allem die vielen Stammkunden. Namen darf ich natürlich keine nennen, das wäre ein Knalleffekt. Habe auch nie danach gefragt.“
Im Biergarten „Markscheider Quelle“ lallt noch ein verträumter Jüngling und berichtet: „87 oder 88 werden es diese Woche schon sein! Frag den Wirt.“ Diesem Jubilar wünschen wir ebenfalls alles Gute und weiterhin ein fröhliches Prost!
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