Eiszeitkultur in Markscheid
Es geschah im Jahre 1995 des Herrn, dass in Markscheid der Kongress der Archäologen anberaumt wurde und die Stadtverwaltung sich überlegte, wie man diese exotischen Gäste denn beeindrucken könnte. Alle Gebäude in Markscheid sahen zwar alt aus, aber bei genauerer Betrachtung waren sie eben nur heruntergekommen. Mitten in diese Beratungen, die in einer ortsansässigen Pizzeria durchgeführt wurden, als schon die 11. Flasche Wein geleert war, platzte der Dorfbüttel herein. Aufgebracht berichtete er, dass die Tagung des „Bundesverbands Deutscher Kiffer“ außer Kontrolle geraten war. Nachdem der Büttel sich durch den Einsatz von Rotwein Markscheider Nordhang beruhigt hatte und sich sein Magen drehte, stellte sich heraus, dass die Wände der Höhle unterhalb des Fickwalder Forsts bunt bemalt waren. Die Versammlung zog dorthin, doch sie sahen, wie primitiv diese Schmierereien ausgeführt waren. Der Bürgermeisterin kamen in diesem Moment die Erleuchtung: „Das kann doch kein vernünftiger Mensch gemalt haben. Das Zeug muss weg.“
Nach der Kalkulation, was das wieder kostet, beschloss die Ratsversammlung, dies als Kunstwerk zu definieren.
Nachdem nun auch die VHS Gruppe „Alternatives Basteln“ ihre misslungenen Elaborate wie Wasservögel, Pferdeköpfe, Löwenmenschen und Karikaturen fetter Frauen zerbrochen und im Erdreich der Höhle entsorgt hatte, konnten die Archäologen kommen. Nach Genuss der „Pizza 66“ (mit Pilzen), begann sich deren Phantasie auszubreiten und die Wissenschaftler waren bereit für eine Expedition in die Höhle.
Zum Erstaunen der Markscheider wurde diese Höhle kurz darauf zum Weltkulturerbe gekürt und fasziniert alle Besucher, die es in Markscheid länger als 15 Minuten aushalten.