Vergessene Söhne und Töchter Markscheids
Im Laufe der Geschichte Markscheids sah dieser Ort viele Menschen kommen, vor allem aber wieder gehen. Oft in Vergessenheit geraten hierbei die Rolle Markscheids als Ausgangspunkt irriger Inspiration und unbeirrbarer Pragmatik – quer durch die Historie bis hinein in die Urzeiten der Menschheitsgeschichte.
So entsprangen der Region Markscheid bereits zu Urzeiten epochale philosophische Meisterwerke. Allerdings verhallte das Werk „Oben bleiben! – Warum wir die Bäume nicht verlassen sollten“ ebenso ungehört wie zuvor schon „Unten bleiben! – Warum wir das Meer nicht verlassen sollten“, weshalb Markscheid erst wesentlich später als Zentrum geistiger wie technischer Errungenschaften die Bühne der Weltgeschichte betrat.
Homo Markscheidensis: Das Rad & der TÜV
Vor knapp 32.000 Jahren (!) erfand der seinerzeit unangefochten führende Physiker und Ingenieur K’horr in der Nähe des Markscheider Pinkelbergs entgegen aller historischen Unkenrufe das Rad. Das Markscheider Rad erhielt vom damalig unangefochten führenden technischen Überwachungsverein T’UF allerdings umgehend ein „Mangelhaft“.
Trotz aller bemerkenswerten Raffinesse befand die der Sippensicherheit zugeeignete T’UV-Rotte nach gemeinschaftlicher Entlausung und Funktionsprüfung des Rades – infolge derer das Rottenmitglied T’harr nach unvorsichtiger Einschätzung von Gewicht und Beschleunigung im Kontext von gerundeter Formgebung und terrainbedingtem Gefälle unter dem etwa 2,4 Tonnen schweren Prototypen zu liegen und ums Leben kam – dass die Kreisgestalt des Objektes aufgrund des Fehlens einer geeigneten Bremsvorrichtung ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstelle und die Zulassung damit erstmal vom Tisch sei…
…den man zu diesem Zwecke gleich mit erfand, aber aufgrund inkompatibler Tischbeine – infolge derer das Rottenmitglied T’hurr nach unvorsichtiger Einschätzung des Verhältnisses von Tragkraft der Stützen und Gewicht der zuvor als Rad dienlichen Tischplatte noch während der Tischbeinmontage unter dem etwa 2,4 Tonnen schweren Prototypen zu liegen und ums Leben kam – sofort für Mist hielt, da man dann ja auch gleich vom Boden essen könne…
…woraus man schloss, dass man so etwas wie Produktsicherheit nicht einfach Krethi und Plethi überlassen könne, sondern ausgewähltem Prüfungspersonal, welches aus Gründen des Fortbestandes der eigenen Sippschaft zur Abwechslung dazu angehalten war, sich fürderhin nicht von jedem zu prüfenden Gegenstand begraben zu lassen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen.
Erraticus von Markscheid: Der postfaktische Handlungsimperativ und die Anfänge der Schönheitschirurgie
Der Erfinder der operativen Korrektur abstehender Ohren – Erraticus von Markscheid – ist bis heute ein zu Unrecht unerwähnter Pionier auf den Felde der kosmetischen Chirurgie. Anfänglich missachtet, in weiterer Folge in Misskredit und letztlich in Vergessenheit geriet Erraticus (1117 – 1172) dabei aufgrund der seinerzeit allgemein vorherrschenden Unkenntnis ob der anatomischen Verhältnisse im Zusammenhang des Schädelknochenaufbaus des Menschen. Die unbedingtem Forscherdrang und ebensolchem Handlungswillen geschuldete Schätzung der möglicherweise der Richtigkeit entsprechenden Eventualität der Tatsächlichkeit der groben Annahme ob der Beschaffenheit des menschlichen Schädels führte dazu, dass sich Erraticus bei der Auswahl des Längenmaßes der Feststellungsnägel – die im Kontext der Anheftung abstehender Ohren durch die Ohrmuschel hindurch in den Schädel getrieben wurden – um 4,8 Zentimeter verschätzte.
„Verflixt und zugenäht“ wandte sich Erraticus nach Verwischen seiner Spuren und Zuflucht in einer Einsiedelei inmitten des damalig weit größeren Fickwalder Forstes der philosophischen Ausarbeitung seines zuvor von ihm formulierten postfaktischen Handlungsimperativs zu. Die Denkschrift „Von der Probabilität der Wahrhaftigkeit des Vermutlichen“ gilt bis heute als visionärer Fingerzeig und philosophischer Wegbereiter einer sich jüngst immer deutlicher abzeichnenden Meinungs- und Entscheidungsfindungskultur in Politik und Gesellschaft.
Ihm zu Ehren errichtete Markscheid jüngst einen Treibsandpfad im Kurgarten, auf welchem es Gästen möglich ist, auf den Spuren von Erraticus von Markscheid zu wandeln, und eigene Schlüsse aus der hier erfahrbaren Diskrepanz von Für-Wahr-Halten und Wirklichkeit (im Sinne von „Auswirkung“) zu ziehen.
Emmerich Pinke und der Alu-Hut
Emmerich Pinke (1912 – 1952) ist zwar nicht der Erfinder des Alu-Huts, doch der erste, der dessen Unwirksamkeit unzweifelhaft nachweisen konnte. Die erste und zugleich letzte Beweisführung der Unbrauchbarkeit eines Alu-Huts zur Abwehr unsichtbarer Gefahren gelang ihm beim Einsatz eines solchen inmitten der Brutzeit einer Aligatorenkolonie in den Sümpfen Südfloridas: Eindrucksvoll förderte Pinke hier zu Tage, dass unsichtbare Bedrohungen trotz vermeintlicher Abschirmung zum Einen urplötzlich und dabei äußerst wendig und mit hohem Tempo in Erscheinung treten und zum Anderen einen großen Appetit entwickeln – zum gänzlichen Nachteil des Alu-Hutträgers.
Die ebenfalls im Kurgarten zu Markscheid zu besichtigende Plastik „Emmerich Pinke“ entspricht in Ermangelung einer Fotografie und Anerkennung seines Opfers dem Abbild der geborgenen Überreste des Forschers – aus Aluminium.