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„Herberge zur guten Heimat“ wird von Investor gerettet

Veröffentlicht von El Blindo am

Bereits seit Jahrzehnten gehört das Markscheider Traditionshaus „Herberge zur guten Heimat“ zu den Institutionen unserer Stadt. Nachdem es in der jüngsten Vergangenheit leider zu Cashflow-Problemen der Betreiberfamilie gekommen war, ist jetzt endlich ein Investor gefunden.

Bernd Ballmann (59), Herbergsvater, Betreiber, Portier und Parkplatzwächter der „Herberge zur guten Heimat“ wird geradezu schwärmerisch, wenn er an sein Haus denkt: „Mein Vater hat 1964 das damals gerade stillgelegte, alte Stellwerk in Markscheid-Unterhetten gekauft, und dann daraus in wenigen Jahren das erste Haus am Platze gemacht. Seit der Gründung setzen wir konsequent auf trendigen Retrochic und behutsame Modernisierung. Mehrere Zimmer haben jetzt Radio, die Etagentoiletten sind von jedem Zimmer aus gut zu erreichen.“

Mit einer Mischung aus Unverständnis und Zorn blickt Ballmann auf die letzten Monate zurück: „Ja, wir hatten wirtschaftliche Probleme, was zunächst einmal ungerecht und auch unverständlich ist. Erst 1998 konnten wir einige gebrauchte Feldbetten von der Bundeswehr erwerben, die jetzt in den meisten Zimmern für gediegenen Schlafkomfort sorgen. Und 2013 haben wir 8500 Packungen Fischstäbchen in SherlOts Laden angekauft, die wir jetzt unseren Besuchern zum Frühstück und zu Mittag servieren. Inzwischen ist meine Mutter, die die Küche schmeißt, da schon zu einer Art von Spezialistin für geworden.

Großzügig geschnittene Zimmer mit solidem Retrochic

Also, ich sehe unseren Laden knapp unter den Luxussegment, was sich natürlich auch in der Preisgestaltung ausdrückt. Völlig absurd, dass die Kundschaft seit geraumer Zeit nicht mehr so mitziehen will. Ist aber natürlich auch ein gesamtgesellschaftliches Problem, dass Stil und Niveau erkennbar im Rückzug begriffen sind.“

Zum Jahresende konnte mit Udo Wallinski (62), dem anpackenden „Toilettenkönig von Markscheid“, jetzt ein ebenso stadtbekannter wie ökonomisch potenter Partner für die Herberge zur guten Heimat gefunden werden. Wallinski hat bereits sehr konkrete Vorstellungen: „Also, unser Konzept steht. In die Frontpartie der Herberge wird eine sehr großzügig geschnittene, aber trotzdem traditionelle Bedürfnisanstalt integriert, die sehr viel Publikum anlocken wird, und für kleines Geld auch anspruchsvolle Kunden durchaus zufriedenstellen dürfte. Durch die Herrentoiletten kann man dann direkt zur Rezeption der Herberge durchgehen. Und natürlich wird dann auch der Fischgeruch nicht mehr so stören wie bisher.“

Kategorien: Wirtschaft