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Der Bergbau ist zurück

Veröffentlicht von Markscheider Michel am

Nachdem bereits im Jahre 1966 die letzte Markscheider Schachtanlage „Graf Bismarck“ für immer den Betrieb einstellen musste und die Stadt in den folgenden Jahrzehnten mehr schlecht als recht den Strukturwandel in Angriff nahm (die älteren Mitbürger werden sich noch an die Strukturtapeten-Manufaktur erinnern), erlebt seit einigen Jahren der Bergbau in unserer Stadt ein Comeback erster Güte.

Verantwortlich dafür ist Hermann-Josef Schacht (56), der Eigentümer und CEO von MMM – Markscheid Mountain Management. Die MamM konnte den begeisterten Hobbypiloten auf dem Flug zu einem Kundentermin begleiten.

MamM: Herr Schacht, wie sind Sie auf die Idee mit MMM gekommen?

H-J.S.: Schauen Sie runter! Ich bin ja schon immer viel unterwegs und treffe dabei viele Leute. Manche Menschen mögen ja keine Berge, aber die allermeisten haben eine tiefe Sehnsucht danach. Leider ist in vielen Regionen bergtechnisch „Tote Hose“: die Niederlande, Ostfriesland, das Münsterland, Mecklenburg-Vorpommern. Oder denken Sie an Finnland. Da werden die Menschen ja sogar depressiv und fangen an zu trinken, weil sie keine Berge haben. Da dachte ich mir: diesen armen Menschen muss doch geholfen werden!

MamM: So einen Berg irgendwo hinzustellen, ist das denn nicht ein ziemlicher Eingriff in die Natur?

H-J.S.: Ach was, papperlapapp. Das ist wie eine Schönheits-OP. Ich sage immer: „So ein Bergbau ist praktisch die Brustvergrößerung der Landschaftsgestalter“. *lacht schallend*

MamM: Wie muss man sich denn technisch so einen Bergbau vorstellen?

H-J.S.: Das hängt natürlich von der gewünschten Größe ab. Im Augenblick beschränken wir uns auf eine maximale Grundfläche von 4 km² und gehen nicht mehr als etwa 800 m über das Umgebungsniveau. Mit dem Niveau ist es ja heute häufig so ein Problem. Technisch gibt es zwei Verfahren: beim Positiv-Verfahren wird Material angehäuft, je nachdem was der Kunde will. Dabei mussten wir leider das Modell „Eisberg“ aus dem Sortiment nehmen, das gab zu viele Reklamationen, insbesondere im späten Frühjahr. Bei einigen Projekten wenden wir aber auch das Negativ-Verfahren an. Da sucht man sich irgendwo in der Landschaft ein Areal aus, das wird der spätere Berggipfel. Dann sprengt man ringsherum die störende Umgebung weg. Eigenartigerweise haben wir bei diesem Verfahren meist etwas Ärger mit den Anwohnern und den Umweltschützern. Obwohl ja Fauna und Flora der Bergwelt eine echte Bereicherung sind, auch für MMM. *lacht schallend*

Der Verkaufsschlager von MMM: das Modell „Sandberg“ in Größe S

 MamM: Welche Modelle laufen denn am besten?

H-J.S.: Na, wir schicken die Berge doch nicht ins Markscheider Laufhaus. *lacht schallend*. Im Ernst: Top-Seller sind im Augenblick die Modelle „Sandberg“ und „Zuckerberg“. „Butterberg“ geht so. „Scharlachberg“ wird kaum noch nachgefragt, den werden wir wohl bald auslisten. Ganz neu ist unser „Full Service – Angebot“. Da bauen wir nicht nur den Berg, sondern betreiben auch die ganze Infrastruktur: Sessellift, Almhütte, Enzianschnaps, Bergdoktor, das ganze Programm. Aber manchmal müssen wir auch Anfragen aus ethischen Gründen ablehnen. Wir sollten z.B. in Italien einen großen Schuldenberg errichten, die wollten ihn glaube ich „Monte Draghi“ nennen. Da hätte ich im Gegenzug  einen Auftrag aus der Uckermark verloren. Zudem hätte er den Mount Everest um 1050 Meter überboten und wir hätten für die Kosten der Änderung der weltweiten Erdkundeliteratur aufkommen müssen. So, jetzt muss ich mich auf die Landung konzentrieren.

MamM: Vielen Dank für den netten Flug und das interessante Gespräch. Glück Auf!

Kategorien: Wirtschaft