Endlich: Verbot von Falschnachrichten in Markscheid
Heiko Robespierre hielt heute eine dramatische Rede vor dem neu gegründeten Wohlfahrtsausschuss in Markscheid: „Es ist unsere Pflicht, für Wahrheit in Deutschland zu sorgen. Fakenews zerstören die Demokratie von Grund auf. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder dahergelaufene Bürger etwas behaupten dürfe! Und so fordere ich im Auftrag des Wohlfahrtsausschusses, Fakenews zu verbieten. Als Strafe kommt nur die lebenslängliche Haft in Frage.“
Seitdem zittern viele Menschen in Markscheid. Unser Pfarrer, Hochwohlgeboren Hieronimus Busch, versuchte sich herauszureden, dass ja die Bibel nur ein Buch wie ein Roman sei. „Niemand hat je behauptet, dass die absolute Wahrheit darin liegt. Jeder kann sich doch mal irren.“
Auf Rückfrage äußerte sich der Vorsitzende des Verbands der Markscheider Schriftsteller (VMS): „Wer denkt denn schon von einem Buch, dass es echt sei? Ja, manche von uns machen den Leser glauben, dass alles echt sei. Vielleicht hilft ja ein Warnhinweis auf dem Umschlag und in jeder Fußzeile.“
Ein Anwalt schlug folgende Formulierung vor: „Die Personen und die Handlung des Buchs sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten oder lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig. “ Am sichersten wäre dieser Hinweis nach jedem Abschnitt, vor jedem Kapitel in der Kopf sowie der Fußzeile.
Der diesjährige Gewinner des silbernen Ottokar, Filmemacher Erik Pisch, zeigte sich erschrocken darüber, dass selbst seine Elaborate unter das Fake-News Gesetz fallen. „Da Cannes ich ja gleich nach Hollywood ziehen und mich dem dortigen Kommerzkino unterwerfen. Pfui Spinne. Wenigstens sind die sogenannten Schauspielerinnen dort hübscher. Auch wenn das Besetzungssofa gerade aus der Mode kommt.“
Die ersten Razzien durch das SEK in den Kindegärten förderten verdächtiges Material wie das Sams, Märchen oder Sagen hervor. Entrüstest gibt sich deswegen der Leiter der SOKO 451: „Mit diesem Schund werden schon die Kleinen malträtiert. Sie können die Wirklichkeit nicht von diesen Lügen unterscheiden.“
Heiko R. beruhigte jedoch die Eltern: „Egoshooter werden nun FSK 0, weil die einerseits sehr echt aussehen und auch die Jugendlichen wieder zurück an die Bundeswehr bringen. Es ist unser aller Wille, Markscheid wieder groß zu machen.“
Der Einwand der Oppositionsführerin Ludmilla Wagenfeld-Lampe interessierte H.R. nicht. Er betonte: „Wir stehen auf dem Grundgesetz. Natürlich kennen wir das Recht auf freie Meinungsäußerungen. Jeder hat in Markscheid das Recht seine Meinung zu äußern, sofern sie nur mit der durch uns autorisierten Meinung übereinstimmt. Meinungen gibt man nicht leichtfertig von sich. Sie werden ganz bewusst von sich gegeben. Damit können sich die Meinungsäußerer auch nicht herausreden, dass es aus Versehen passiert sei. Sie sehen in uns die harten Verteidiger der Verfassung, vielleicht so stark wie niemand anderes in Markscheid. Diese Elemente, die behaupten, sie wären für die freie Meinungsäußerung sind, sind eigentlich nur links-grün-versiffte Gutmenschen oder braune Horden.“