Modernstes Kreuzfahrtschiff der Welt läuft in Markscheid vom Stapel
Mit Subventionen in Höhe des Markscheider Haushalts für Sozialausgaben der gesamten kommenden Dekade konnte die Stadt die Ansiedlung einer milliardenschweren Reederei sowie den Bau des modernsten Kreuzfahrtschiffes der Welt realisieren. MamM druckt im Folgenden die feierliche Rede der Bürgermeistern Crohn-Corque ab, die sie mit einem kräftigen Schluck aus der Sektpulle und das anschließende Werfen derselben gegen das Schiff krönte.
„Sehr geehrter Herr Reeder Raffgieropoulos, lieber Plebs,
Kreuzfahrtschiffe gibt es ja bekanntlich wie Kreuzfahrtschiffe auf dem Meer, aber Markscheid kann sich nun rühmen, das Beste noch verbessert zu haben. Es entstand eine einzigartige Bettenburg, die alle bisher existierenden schwimmenden Bettenburgen noch übertrifft. Insbesondere das Angebot an Bord konnte für den abenteuersuchenden Kreuzfahrer erheblich verbessert werden. Dem Wunsch der Passagiere, quasi ununterbrochen zwei Wochen lang oder mehr auf immer die gleiche Meerkulisse zu schauen, konnte optimiert werden, indem es jetzt nun in jeder Kabine einen Extramonitor gibt, der nur diesen ewig gleichen Blick auf das Meer zeigt. Außerdem wurde die Taktzahl der Freigänge deutlich erhöht. Das ermöglicht jedem, in kürzester Zeit noch mehr Orte für ein Selfie zu betreten, ohne allzu viel Zeit damit zu verplempern, Land, Kultur und Leute kennen zu lernen.
Neu ist auch, dass bei Buchung einer Reise auf diesem neuen Kreuzfahrtschiff die Verdoppelung der Gewichtszunahme jedes Passagiers von bisher 5 Kilo auf 10 Kilo garantiert wird. Und falls die Kollision mit einem Eisberg, die Begegnung mit Leonardo di Caprio, Kate Winslet oder Florian Silbereisen ausbleibt, wird an Bord mit professionellen, echt witzigen Animateuren für alle, die nicht das Glück hatten, in einer Armee zu dienen, noch öfter das auf Kommando gleichförmige Hin- und Herbewegen von Armen und Beinen geübt. Außerdem wird mit noch mehr Puschelkostüm-Shows für Entertainment gesorgt. Vollgefressen- und gesoffen können die Passagiere sich dann abends in ihre Kajüten einlullen und von ihrem Abenteuer auf einer Millionärsyacht, als die Queen, oder Störtebecker träumen. Auch damit kommen wir dem Wunsch der Passagiere nach, ein übersichtliches Abenteuer zu erleben.
Natürlich liegt Markscheid nicht am Meer oder irgendetwas anderem Sehenswerten, aber mit der Bundesregierung haben wir einen kompetenten und starken Partner an unserer Seite. In ein paar Jahren wird sich das mit dem Anstieg des Meerespiegels von selbst erledigt haben, und dann werden alle nur noch zur Kôt de Markscheid wollen.“