Irgendwo in Deutschland beginnen eigentlich immer gerade die Ferien und damit für viele Autofahrer ein Leidensweg. Kaum ist man die ersten paar hundert Kilometer gefahren, stellt man fest, dass Opa die Stimmung versaut, die Kinder permanent brüllen und die pubertierende Tochter alle fünf Minuten zur Toilette muss. Und da das Pferd im Hänger randaliert, ist man auch noch gezwungen, das Tempo auf quälend langsame 140 km/h zu reduzieren, was dann den Hund zum Jaulen bringt.

Oftmals endet die Fahrt für diese störenden Mitreisenden am nächsten Parkplatz. Der „Markscheider Bruch“ an der A42 ist einer dieser Parkplätze, wo die Störenfriede dann gerne einfach über den Zaun in die dahinter liegende Emscher geworfen werden.

Viele der entsorgten Mitfahrer irren danach über den Parkplatz, verhungern dort am Straßenrand oder werden überfahren. Einige schaffen es auch, in der Natur zu überleben und richten dabei großen Schaden an: Eine Million Wildtiere wird jährlich von wildernden Reisebegleitern gerissen. Hinzu kommen mehrere hundert Hektar platt getretener und damit vernichteter Ernten. Zuguterletzt werden wildernde und verwilderte Mitreisende zum Schutz der Natur eingefangen und auf Kosten der Stadt untergebracht – so verlangt es der Gesetzgeber. Eine Aufgabe, die keine Kommune gerne übernimmt.

Die Markscheider Verklappungsstation

In einem umweltschonenden Pilotprojekt bietet die Stadt Markscheid jetzt ein niederschwelliges Entsorgungs-Angebot auf dem Parkplatz „Markscheider Bruch“. Die deutlichen Beschriftungen der Durchwurföffnungen ermöglichen eine einfache und dennoch ordnungsgemäße Verklappung der Störenfriede. Eine direkte Landung in der Emscher und somit sofortige Entsorgung ist in jedem Fall gewährleistet. Durch die massive Mauer wird ein Umherirren der Ausgesetzten auf der Autobahn wirkungsvoll verhindert.

Das Angebot steht den Benutzern der A42 ab sofort Tag und Nacht kostenlos zur Verfügung. Neben Rentner- und Babyklappe gibt es auch Klappen für Pubertisten, Hunde, Katzen, Pferde und Kühe, sowie für Reste.