Keine Diskriminierung bei der Polizei Markscheid
Nicht erst seit der Horst eine umfangreiche Studie in Auftrag gab, die er jetzt doch nicht präsentiert, ist das Thema Diskriminierung bei der Polizei in aller Munde. Racial Profiling, Ungleichbehandlung und latente Ressentiments gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen haben in den Reihen der Polizei nichts verloren. Wir sprachen mit dem Leiter unserer Kriminalpolizei, Herrn Kriminalrat Möller und seinem Mitarbeiter Kriminalkommissar Knöllenbeck über das heikle Thema.
MamM: Wie ist die Polizei Markscheid beim Thema Diskriminierung aufgestellt?
Kriminalrat Möller: Da sind wir auf einem sehr guten Weg. Immer ein offenes Ohr für unsere Mitbürger, kein Racial Profiling und absolute Gleichbehandlung sind die drei Säulen unserer diskriminierungsfreien polizeilichen Arbeit.
MamM: Können Sie uns ein Beispiel nennen?
Kriminalkommissar Knöllenbeck: Gerne. Nehmen wir den Fall gestern Abend am Bumshagener Platz. Passanten alarmierten uns, dass die 86-jährige Rentnerin Hedwig Gröber auf dem Nachhauseweg überfallen wurde. Als wir am Tatort eintrafen, konnte Frau Gröber, die vom Täter brutal niedergestossen wurde und eine üble Schürfwunde am linken Knie davongetragen hatte, uns den Täter direkt zeigen. Als wir den, äh… Jugendlichen dann kontrollieren wollten, telefonierte dieser nur kurz mit seinem Smartphone. Gleich darauf gesellten sich zahlreiche Zeugen zu uns, die uns mit sachdienlichen Hinweisen weiterhalfen. Es handelte sich dabei um Verwandte aus der Großfamilie des vermeintlichen Täters. Innerhalb kürzester Zeit waren wir dann von ca. 150 Zeugen umringt, die alle lautstark versicherten, dass der Verdächtige sowas nie machen würde und außerdem die ganze Zeit mit ihnen in einer Sisha-Bar zugebracht hatte.
Kriminalrat Möller: Sehen Sie, da haben wir immer ein offenes Ohr für unsere Mitbürger. Bei so vielen Zeugenaussagen, die den vermeintlichen Täter entlasteten, war die Sache schnell klar. Wir haben den unbescholtenen Jugendlichen und seine Familie selbstverständlich ziehen lassen. Anders sieht es für Hedwig Gröber aus. Wegen Vortäuschens einer Straftat wird sie von uns noch zu hören bekommen.
MamM: Und wie sieht es beim Thema Racial Profiling aus?
Kriminalkommissar Knöllenbeck: Ein schwieriges Thema. Nehmen wir mal die Drogenhändler an der alten Stadtmauer. Alles Schwarzafrikaner. Da standen wir gestern Nacht etwas unschlüssig daneben. Wenn wir die kontrollieren, sieht das doch stark nach Diskriminierung bestimmter Bevölkerungsgruppen aus. Aber dann ging uns ja doch noch ein dicker Fisch ins Netz.
MamM: Tatsächlich? Können Sie uns Einzelheiten nennen?
Kriminalkommissar Knöllenbeck: Gerne. Wir wollten gerade wieder gehen, als die inzwischen polizeibekannte Hedwig Gröber mit ihrem Rollator um die Ecke humpelte. Da haben wir selbstverständlich sie kontrolliert. Und was soll ich sagen, Bingo! In ihrem Einkaufskorb fanden wir neben typischen Dealer-Utensilien wie Butter, Eier, unbehandelte Zitronen, Backpulver und Vanillezucker auch eine Packung eines verdächtigen weissen Pulvers. Abgefüllt in der drogentypischen 1 Kilogramm-Verpackung. Blitzschnell warf ich die Verdächtige mitsamt ihres Rollators zu Boden und konnte ihr so gefahrlos die Handschellen anlegen.
MamM: Meine Güte! Die arme Frau!
Kriminalkommissar Knöllenbeck: Naja, die Schürfwunde am linken Knie hatte sie ja schon.
Kriminalrat Möller: Also, wir untersuchen das Pulver zur Zeit noch im Labor. Jedenfalls ließ sich mein Mitarbeiter nicht von der Tarnaufschrift „Weizenmehl Typ 405“ täuschen, sondern handelte schnell, kompetent und vor allem diskriminierungsfrei. Das möchte ich doch mal hervorheben. Und nach diesem dicken Fang brauchen wir so schnell auch nicht mehr an der alten Stadtmauer vorbei zu schauen.
MamM: Und was hat es mit der dritten Säule Ihrer Arbeit auf sich? Können Sie uns ein Beispiel für die absolute Gleichbehandlung geben?
Kriminalkommissar Knöllenbeck: Gerne. Nehmen wir doch mal die Geschwindigkeitskontrollen. Da haben wir bisher nur die Autofahrer geblitzt, die zu schnell unterwegs waren. Also eine Ungleichbehandlung gegenüber denen, die langsamer fuhren. Aber das ist jetzt vorbei. Im Rahmen der absoluten Gleichbehandlung blitzen wir jetzt jeden. Unabhängig vor seiner Geschwindigkeit. Und jeder bekommt auch das identisch gleiche Bussgeld von 180 Euro mit drei Punkten.
MamM: Gab es da nicht Proteste aus der Bevölkerung?
Kriminalrat Möller: Klar, die diskriminierungsfreie Polizeiarbeit gefällt halt nicht jedem Bürger. Anfangs machte uns die Bürgermeisterin wegen der vielen Beschwerden auch ganz schön die Hölle heiss. Das änderte sich aber, als wir die Einnahmen des ersten Monats unserer diskriminierungsfreien Bussgelder ans Rathaus überwiesen. Seitdem haben wir die volle Rückendeckung von Frau Crohn-Corque. Als nächstes werden wir auch noch die letzte vorhandene Ungleichbehandlung bei den Bussgeldern ausräumen.
MamM: Und das wäre?
Kriminalkommissar Knöllenbeck: Bisher mussten ja nur Autofahrer Bussgelder für zu schnelles Fahren zahlen. Zukünftig werden das alle tun. Wir orientieren uns da an den Rundfunkgebühren, die ja auch jeder Haushalt zahlen muss. Die neue Raser-Gebühr von 240 Euro pro Monat ist dann bei jedem Markscheider fällig. Ob Autofahrer oder Fussgänger. Kinder zahlen nur die Hälfte.
Kriminalrat Möller: Über den Namen müssen wir uns natürlich noch Gedanken machen. Ich persönlich tendiere zu „Demokratie-Geschwindigkeits-Abgabe“.