Als Reenactment wird die Nachinszenierung von historischen Ereignissen aller Art bezeichnet. Und je besser und professioneller dabei die Akteure zu Werke gehen, desto authentischer wird das Erlebnis für Teilnehmer und Zuschauer. So soll Geschichte nachvollziehbarer gemacht werden. Auf Einladung der „Historical Society Markborough“ (der englischen Partnerstadt Markscheids) fand nun dort mitten im idyllischen South East England das alljährliche „Peace & War Festival“ statt. Thema: „1942 – Rommels Kampf um Afrika“.

Bernd Heuhuber-Schlohmann von der „Reenactmentgruppe Markscheid“ ist noch immer ganz begeistert: „Wir waren diesmal mit fünf Leuten aus Markscheid in England dabei und es war super. Die legendäre Freundlichkeit der Menschen aus Markborough, das gute Essen, die spontane Begeisterung der Einheimischen, wenn wir in unseren historischen Kostümen durch den Ort gezogen sind … Sowas kann man kaum wiedergeben!“

Heuhuber-Schlohmann in Markborough. Die Tarnung ist nahezu perfekt

Verlegen wischt sich Heuhuber-Schlohmann eine Träne aus dem Augenwinkel. Natürlich sei es ein bisschen kalt gewesen, so in der historischen Uniform des Afrikakorps mit kurzen Hosen und dünner Jacke oder auch kurzärmeligem Hemd. Allerdings habe sich der Tropenhelm als hervorragend geeignet zum Schutz vor den starken Schneefällen des Januars im kalten England erwiesen: „Wegen Corona mussten wir leider zwei Jahre aussetzen. Zuletzt haben wir 2019 in der chilenischen Atacama-Wüste Hannibals Winterüberquerung der Alpen nachgespielt. Sie ahnen gar nicht, wie schwer es war dafür die Elefanten zu organisieren. Dagegen war es jetzt in England fast schon zu leicht.“

Heuhuber-Schlohmann steckt aber schon mitten in den Vorbereitungen für sein nächstes Reenactment-Abenteuer: „Da gibt es ja so viel zu tun und wenn man nicht ganz, ganz früh mit den Vorbereitungen beginnt, werden die Kostüme nicht rechtzeitig fertig.

Wir wollen im Sommer nächsten Jahres hier in Markscheid direkt an der Emscher Napoleons Übergang über die Beresina Ende November 1812 nachspielen. Ein paar Freunde aus Frankreich kommen auch, die bringen Kanonen mit und geben dann die Russen.“

Die MamM wünscht schon jetzt viel Spaß und gutes Gelingen!