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Kampf gegen Hitzewallungen in Markscheid

Veröffentlicht von Phacops am

Nachdem leider die erfolgreichen Coronomassnahmen abgebrochen werden mussten, sind Verwaltung, Politik und Presse in Markscheid nicht untätig gewesen. Ein Staat ohne Maßnahmen, Einschränkungen und einem Konvolut an vielerlei Verordnungen, die sich ruhig widersprechen dürfen, ist zwar möglich, aber sinnlos.

Nach einem Blick auf den Kalender war der nächste Schuldige rasch gefunden, denn alle reden darüber und keinen interessiert es.
Kaum steigen die Temperaturen über 15 Grad (Celsius wohlgemerkt, nicht Kevin oder Zeusilius oder wie der andere Typ hieß), kann man die Klimakatastrophe biblischen Ausmaßes prophezeien. Für die ist in Markscheid natürlich der geschätzte Karl Lautradamus, der berühmte Apokalyptiker, zuständig.
Er warnte sofort in einer zehnstündigen, packenden Litanei im MGF (Markscheider Grunzfunk) vor den schwerwiegenden Folgen und sofort blendete man die grauenhaften Todeslisten des Robert-Habakuk-Instituts (RHI) ein, nachdem ungefähr 101% der Sterbefälle nach Corona dem heißen Wetter (hervorgerufen durch Frau Klimawandel persönlich) geschuldet waren.
„Nachdem es uns leider laut Habakuks Expertise unmöglich ist, die Temperaturen auf 19,23 Grad zu begrenzen, müssen wir uns auf einen heißen Sommer gefasst machen. Die Menschen und Tiere werden reihenweise sterben.“
Unser Reporter wandte zaghaft ein, dass es auch schon in seiner Jugend Temperaturen von > 30 Grad gegeben hatte. Da wurde der Minister böse.
„Früher war alles eben anders. Wir kleben im situativen Kontext! Wie wir alle von unserem Frühstücksei wissen, gerinnt Eiweiß, vielleicht sogar Eigelb schon bei geringer Hitze. Stellen sie sich vor, was diese Sommer in den Köpfen unserer Mitbürger anrichten können.“ (Oder bei hitzigen Diskussionen im Parlament in den Köpfen der Politiker und Politessen! Anm. der Red.)
Da Lautradamus den Reporter der MamM ein wenig sonderbar und vor allem streng anschaute, blickte dieser zu Boden.
„Deswegen hat Frau Crohn-Corque zusammen mit den Vertretern der Verwaltung und der Presse ein Notsofortprogramm initiiert, das keinerlei Anlehnung an die wirkungsvollsten Coronamaßnahmen haben soll.“

Die Langziele der von Herrn Lautradamus geplanten Massnahmen sehen wir hier. Markscheider Freibad von oben. Bild von Adam Derewecki auf Pixabay

Er machte eine Pause, starrte vor sich hin. Dann richtete sich der Minister auf.
„Ab einer Tagesdurchschnittstemperatur von 13,56 Grad, gemessen durch das RHI, treten folgende Maßnahmen in Kraft:

– Auf der Straße, in Wohnungen sowie dem Einzelhandel ist ein Mindestabstand von 1,45 Metern strikt einzuhalten
– Den Bürgernden mit Gebärmutter  ist leichte Kleidung vorgeschrieben
– In der Öffentlichkeit ist ein aktiver Mundschutz mit Kühlakkus vorgeschrieben. Es werden Stichproben über den Gefrierzustand nicht ausgeschlossen. Zuwiderhandlungen werden mit nicht unter 2 Jahren Saunaaufenthalt bestraft.

– An den Eingängen der Einzelhandelsgeschäften müssen Schalen mit Eiswürfeln aufgestellt werden, deren Benutzung ist vorgeschrieben und wird mittels Videoüberwachung sichergestellt.
– Die Zimmertemperatur muss konstant unter 20 Grad gehalten werden, eine Klimaanlagenpflicht wird in Erwägung gezogen, der Verbrauch an Strom jedoch muss insgesamt reduziert werden.
– Schlussendlich kann, im Bedarfsfalle auch noch die Körpertemperatur eines jeden Bürgernden auf 15 Grad gesenkt werden, um eine weitere Erwärmung Deutschlands zu verhindern (dies gilt allerdings nur für Steuerzahlende)“
Nachdem er sich wieder gesammelt und sich den Schweiß von der Stirne gewischt hatte, setzte Lautradamus zum Schlussakkord an:
„Menschen, die sich diesen Maßnahmen widersetzen, sind Feinde des Staates und an der Ausbreitung von Hitzewallungen sowie Sonnenbrand und Sonnenstich verantwortlich. Aber, wir werden diesen Warmdenkern und Hitzeleugnern schon den Saft abdrehen. So wird unsere vertrauensvolle Regierung die Sterblichkeitsrate unter 0% senken!“
Nach dem Genuss eines veganen Eiswürfelshakes, verschwand der Minister Lautradamus zum nächsten Termin im Markscheider Freibad, um dort der Inbetriebnahme des ersten Eisbergs im Nichtschwimmerbecken beizuwohnen.

Titelbild von Brigitte Werner auf Pixabay zeigt den Fickwalder Forst im Jahr 2035 nach Berechnungen des Habakuk Institutes