Unser Hund hat demnächst Geburtstag, aber das ist ja wohl hinlänglich, wenn nicht gar weltweit bekannt. Heute nun kam ich einer meiner ehelichen Pflichten nach und leerte den Briefkasten.
Das blecherne Ding quoll förmlich über von Glückwünschen an den Vierbeiner, die aber erst am Tage X dem Hunde zur Kenntnis gebracht werden sollen. Sie kamen von überallher, sogar aus der Wüste Gobi, dem australischen Busch und Alaska waren welche dabei.

Ebenso enthalten waren die Anfragen von Honoratioren der Landeshauptstadt, anliegender Gemeinden, dem Ort hier und diverser Landesführer, ob man nicht am kommenden Wochenende, zu Bier und Bratwurst den Geburtstag von Alfy feiern könne und…

Beim Verlesen der Namen der jeweiligen Anfrager verzog mein Hund verächtlich die Lefzen und schüttelte nachdrücklich den Kopf. Beim Aufführen des Namens Vladimir Putin trat ein irres Funkeln in die Augen des Haushundes. Er entblößte seine messerscharfen Fänge und ließ ein dumpfes, drohendes Knurren hören. Also der schon mal gar nicht.

Hier lässt es sich trefflich Einladungen auf Hundeart aussprechen

Vorhin war ich mit meinem Freund unterwegs und an jeden Strauch, jeglichen Baum, alle Stellen die sich nicht wehren konnten, pieselte der rötliche Fellträger seine Einladungen an die Hündinnen der Umgebung.

Ich hoffe natürlich, er hat nicht alle weiblichen Vertreter seiner Familie (Hund) der Welt zum lustigen Treiben eingeladen, wie etwa: „fang das Bällchen, buddel altes Fressen, welches schon lange da liegt und mittlerweile furchtbar stinkt, aus“ und ähnliche Lustbarkeiten. Na ja, wenn es mir zu viel wird, dann kann ich immer noch streiken. Ist ja momentan sowieso in Mode, aber ich glaube nicht, das ich Verdi zu einem Aufruf diesbezüglich bewegen könnte.