Arbeitgeber fordern Lohnverzicht auch für den ersten Tag im Homeoffice!
Berlin (dpoi) – Nach der Debatte um den möglichen Lohnausfall beim ersten Krankheitstag setzen die Arbeitgeberverbände in Deutschland jetzt noch einen drauf: Auch der erste Tag im Homeoffice soll künftig unbezahlt bleiben. „Wer den Luxus genießt, in Jogginghose und mit Hausschuhen am Küchentisch zu arbeiten, sollte dafür auch etwas opfern.“ äußerte der Präsident des Arbeitgeberverbands.
Der Verband argumentiert, dass Arbeitnehmer im Homeoffice zahlreiche Kosten sparen, darunter für den Arbeitsweg, teure Kantinenessen und das tägliche Styling. „Wer sich das Frühstück selbst macht und keine 30 Euro für Salat mit Lachsfilet im Businesspark ausgibt, hat am Ende mehr in der Tasche. Es ist nur fair, wenn ein Teil dieser Ersparnis an die Arbeitgeber zurückfließt.“
Besonders hervorgehoben wurde, dass der Lohnverzicht für den ersten Homeoffice-Tag auch eine erzieherische Funktion habe. „Viele Mitarbeiter nutzen den ersten Tag zuhause, um Wäsche zu waschen, den Staubsauger auszuprobieren oder den Thermomix zu entkalken“, heißt es in einer Stellungnahme. „Wir wollen sicherstellen, dass die Produktivität im Homeoffice genauso hoch ist wie im Büro. Und wenn es Geld kostet, überlegt man es sich zweimal, ob man neben der Videokonferenz wirklich noch die Spülmaschine ausräumt.“
Die Gewerkschaften laufen Sturm gegen den Vorstoß. „Das ist doch absurd“, wetterte ein Sprecher von Verdi. „Die Arbeitgeber wollen Löhne kürzen, während die Mitarbeiter ihre eigenen Ressourcen – Strom, Internet, Kaffee – für die Firma einsetzen. Was kommt als Nächstes? Ein ‚Couchsteuer‘ für zu bequemes Sitzen während der Arbeitszeit?“
Doch der Arbeitgeberverband bleibt unbeeindruckt. „Wer kein Homeoffice will, kann ja ins Büro kommen. Natürlich auf eigene Kosten. Schließlich sparen sie so ja die Heizkosten zuhause.“
Einige Unternehmen wollen die Regelung bereits ab Februar testen. Besonders beliebt ist das Modell bei Start-ups und Großkonzernen.
In den sozialen Medien sorgt die Forderung für heftige Diskussionen. Unter dem Hashtag #HomeOfficeOhneLohn trendeten Slogans wie „Arbeiten wie im Büro, aber fürs Geld kämpfen wie im Mittelalter“ oder „Erster Tag Homeoffice unbezahlt, zweiter Tag Homeoffice gleich gekündigt?“
Ein User schrieb sarkastisch: „Vielleicht sollte man auch für die erste Tasse Kaffee im Büro zahlen, schließlich ist das eine Betriebsausgabe!“ Ein anderer meinte: „Wenn Arbeitgeber so weitermachen, wird der nächste Vorschlag sein, dass wir im Büro Mietkosten für den eigenen Schreibtisch zahlen.“
Ob sich die Idee durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Die Arbeitgeber haben eine klare Botschaft – wer zuhause arbeiten will, der muss dafür auch bezahlen.