Dopingverdacht gegen den 1. FC Markscheid 06!
Die Kicker vom 1. FC Markscheid 06 („Die Grashalme“) sind für viele Bürgerinnen und Bürger längst Legenden. Um so schwerer wiegt jetzt der Verdacht gegen die bewährte Regionalmannschaft: Die Sportler sollen vor der letzen Partie im November verbotene Substanzen zu sich genommen haben. Wir sprachen mit Beteiligten:
Willy Schwenner (62; Vereinspräsident): „Was da im Spiel gegen den Fussballclub Hörde passiert ist, wird doch von den Medien nur aufgebauscht! Gut, während der Partie sind fast alle unserer Spieler auf dem Feld eingeschlafen, was wir ja sonst bei einem Match unserer Mannschaft nur von den Zuschauern kennen. Aber Doping? Ich bitte sie, da werden doch leistungsstärkende Medikamente verabreicht, nicht solche, die die Sportler runterfahren.“
Adalbert „Schwalbe“ Wennowski (51; Spieler): „Seit bald 30 Jahren stehe ich jetzt für die Mannschaft auf dem Platz, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Wir haben ja nicht umsonst den Beinamen „Die Grashalme“, denn uns wirft so schnell nichts um. Wenn auf dem Spielfeld mal der gegnerische Sturm über uns hinweg braust oder wenn wir von der Vereinsführung angeschissen werden, wir biegen uns durch wie die Grashalme und stehen dann wieder auf. Aber was uns Doktor Scheider da direkt vor dem Spiel als „kleine Aufmunterung“ verabreicht hat, daß hat sogar mir die Beine weggezogen. Zwölf Stunden nach dem Ende der Begegnung bin ich mitten in der Nacht am Spielfeldrand wieder aufgewacht, als mich ein streunender Hund angepinkelt hat …“
Marko Scheider (39; Not- und Mannschaftsarzt): „Gut, als renomierter Arzt ist man es ja gewöhnt, mit undankbaren Patienten konfrontiert zu sein. Da kommt einer mit Magenverstimmung und beschwert sich dann hinterher über die dringend erforderliche Amputation seiner Hand. Andere medizinische Laien sehen nicht ein, wieso eine Röntgenaufnahme bei mir 250,- Euro bar auf die Kralle kostet. Aber was sich jetzt gerade abspielt, ist schon unter aller Kategorie. Diese Fußballpenner brauchen nun wirklich nie wieder bei mir einzulaufen, um sich die eine oder andere Pille verschreiben zu lassen. Da könnte ja jeder kommen.“
Anfang kommenden Jahres will sich jetzt auf Antrag des Fussballclubs Hörde ein Sportgericht mit dem Fall beschäftigen. Eine erste Konsequenz gibt es allerdings schon: Arno Bellmann (71), der die Partie gewohnt souverän als Unparteiischer geleitet hat, möchte im nächsten Jahr von seinem Schiedrichteramt zurücktreten. Bellmann zur MamM: „Jahrelang war der Job ja ganz einträglich, aber inzwischen werden mir nach jedem gewonnen Spiel des 1. FC Markscheid 06 nur noch Gutscheine von einem lokalen Fischhändler aufgedrängt. Der Fußball in unserer Stadt ist am Ende.“