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Die Mannschaft der „Gorch Fock“ darf ab sofort im alten Markscheider Stadtbad trainieren

Veröffentlicht von El Blindo am

Seit Januar 2016 liegt das stolze Segelschulschiff der Bundesmarine, die „Gorch Fock“, in der Elsflether Werft und wird dort instandgesetzt, was womöglich bis Mitte 2019 dauern könnte. Seither muss die Mannschaft auf einer abgenudelten rumänischen Bark üben. Doch damit soll jetzt sehr bald Schluss sein. Der Markscheider Stadtrat hat ein ausgeklügeltes Konzept vorgelegt, um die Ausbildung der Matrosen zu forcieren und die Kosten dramatisch zu reduzieren.

Bürgermeisterin Crohn-Corque erläutert die Kernidee: „Derzeit liegen die befürchteten Kosten für die Generalüberholung des 1958 auf Kiel gelegten Schiffes bei 135 Millionen Euro. Ich schlage daher vor, den alten Dreckskahn zu versenken und uns hier in Markscheid die Sache regeln zu lassen. Entsprechende Beraterverträge wurden bereits ausgearbeitet und dem Verteidigungsministerium zugeschickt. Wir bleiben in einem Kostenrahmen unter 15 Millionen Euro, da unterschreibt in Berlin bekanntlich die Putzfrau nach flüchtiger Prüfung durch ihre Hauskatze.“

Geplant ist nach den Worten unserer Bürgermeisterin für die Soldaten ein Rundum-Sorglos-Paket unter dem Motto: „Markscheid sehen und baden gehen!“. Als Mannschaftsunterkunft soll die beliebte „Herberge zur guten Heimat“ dienen, deren Küchenbulle nicht zu Unrecht als DER lokale Spezialist für Fischstäbchen gilt und der wahrscheinlich locker mit jedem Smutje der Bundesmarine mithalten kann. Frau Crohn-Corque: „Einmal in der Woche planen wir einen Kameradschaftsabend im Partykeller von Opa Schillmann mit den jungen Matrosen. Der war mit der Fremdenlegion in Algerien und kann den jungen Leuten dann erzählen, was richtige Soldaten so machen.“

Das Stadtbad – immer ein gute Adresse

Die Idee, unserer Bundesmarine zu helfen, hat sofort zahlreiche Unterstützer aus allen gesellschaftlichen Schichten unserer Stadt mobilisiert. Menschen wie Schrottplatzbetreiber Uwe Klauner (56): „Bei mir liegen immer paar alte Badewannen auf Halde. Mit denen könnten die Jungs im Stadtbad die tollsten Flottenmanöver proben. Da macht sich der Russe ins Hemd, meine Herrn!“

Engagiert zeigt sich auch Harl-Heinz Wengemann (66), Besitzer des Apollo-Kinos: „Abends zeige ich im kleinen Vorführraum immer Schulungsfilme aller Art für ein ausgewähltes Publikum, sie verstehen, hö, hö. Da könnte ich auch mal zwischenrein paar alte Sachen mit Hans Albers für die Marinejungs zeigen. Die werden begeistert sein! Übrigens hat mein Kumpel Bernd Rehm nach der Auflösung seines Spielwarenladens vor fünfzehn Jahren noch paar Kisten mit tollen Quietschenten aus chinesischer Produktion im Keller …“

Sehr zuversichtlich gibt sich Ralf Reimers (72), langjähriger Betreiber des alten Markscheider Stadtbades: „Gut, die Anlage ist vielleicht nicht mehr im allerbesten Zustand, schließlich ist das Bad ja seit 1974 geschlossen. Aber ich sag immer, dass man in der Militärzeit keine zu hohen Ansprüche stellen sollte und segeln lernt man ja auch immer am besten auf den alten Kähnen. Im Stadtbad haben schon so viele junge Leute den Freischwimmer gemacht, da bringen wir die Jungs und Mädels von der Marine jetzt auch noch durch. Außerdem kann man ja alles reparieren und mit etwas Glück sind bis 2023 sogar die Wasserrohre hinein ins große Becken wieder heil und funktionstüchtig. Und bei der Bundeswehr hat man ja auch Zeit, nicht?!“