Ausgleichende Ungerechtigkeit
Nachdem auch in diesem Monat wieder mehrere Betriebe Mitarbeiter entlassen mussten, oder diese durch die Einnahme von Pizzen einer Markscheider Gastronomie dahingerafft wurden, hat der Gemeinderat unter der bewährten Führung von Frau Crohn-Corque beschlossen, einen Ausgleich für die fehlenden Steuereinnahmen zu schaffen.
Nach nahezu unendlich langen Diskussionen verwarf man das Modell, welches im unbedeutenden Rest der Republik weit verbreitet ist, nämlich eine Anzahl neuer Steuern zu erfinden, die dann mit einer nahe unendlich großen Anzahl Staatsbediensteter verwaltet werden. Nein, wir gehen hier den anderen Weg. Pro entlassenem Steuerzahler müssen mindestens 3 (in Worten drei) Staatsbedienstete ihren Hut nehmen. Das steigert einerseits den Absatz der einheimischen Bekleidungsindustrie und führt andererseits zu einer Verringerung der Ausgaben. Allerdings (und das haben schon Tests erwiesen) kommt es zu keinem höheren privaten Konsum, da auch sonst den Staatsdienern genügend Zeit und Gelegenheit für Ausgaben blieb.
Da sich die Bediensteten für gewöhnlich ohnehin nicht rühren, steht auch nicht zu erwarten, dass sie sich zu Protestmärschen aufraffen können. Allerdings wurde schon eine Demonstration beantragt: Friday, 29th for future.