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Markscheider Traditionen: Bunte Ostereier

Veröffentlicht von El Blindo am

Das traditionelle Eierbemalen findet seit 1974 im Markscheider Vorort Klein-Dillingsen statt und erfreut sich Jahr für Jahr wachsender Beliebtheit.

Entstanden ist es als Antwort auf die damalige Frauenbewegung, die auch vor den Schützenbrüdern nicht halt machte und mehr Beteiligung der Männer an den im Haushalt üblichen Arbeiten forderte.

Aufgrund der negativen Erfahrungen im häuslichen Umfeld, beschlossen einige Schützenbrüder, sich zuerst in einem vertrauteren Umfeld mit der Hausarbeit vertraut zu machen.

Die Männerselbsthilfegruppe „Haushaltsbrüder Klein-Dillingsen“ traf sich fortan regelmässig im Vereinsheim der Schützenbruderschaft und übte sich ohne weibliche Bevormundung im Umgang mit gefährlichen Geräten wie Küchenmixern und sogar Waschmaschinen.

Nach einem Intensiv-Workshop „Chemie im Haushalt“ besuchte eine tapfere Vorhut der Teilnehmer zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte einen Drogeriemarkt und war fasziniert von der Fülle der angebotenen Möglichkeiten. Nach gründlicher Erforschung des Angebots beschloss man, zu Ostern die Ehefrauen mit selbst gefärbten Eiern zu erfreuen. Leider kam es aufgrund des Heißfärbeverfahrens bei einigen Teilnehmern zu schmerzhaften Verbrennungen, weshalb das Projekt erst im folgenden Jahr 1976 erfolgreich durchgeführt werden konnte.

Hatte man im Herbst 1975 noch versucht, die Eier zu tätowieren, und im Winter mit Sprühlacken experimentiert, so gelang der endgültige Durchbruch Anfang März mit herkömmlichen Pinseln und haut-freundlichen Fingerfarben. Dank gegenseitiger Hilfe gelang es auch bald, die Eier komplett zu färben und sogar mit Mustern und Sinnsprüchen zu verzieren.

Einfach nur schön

Die bemalten Eier werden traditionell paarweise nach Hause transportiert und erst am Ostersonntag von der liebenden Ehefrau ausgepackt, was in der Regel zu grosser beidseitiger Freude führt.

Wer am Eierbemalen teilnehmen möchte, sollte ein paar Eier, einen nicht zu kleinen Pinsel, geeignete Farben und gegebenenfalls etwas Holzwolle (Ostergras) mitbringen, was bei Bedarf auch vor Ort gefärbt werden kann.

Kategorien: Kultur