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Achter Advent, Markscheid pennt

Veröffentlicht von Phacops am

Im Jahre des Herrn 1661 machte Papst Alexander VII. in Markscheid Stopp. Nach einem längeren Aufenthalt in dem Gasthof „Zum besoffenen Pilger“, der Betrachtung des schmutzigen Zimmers und des Zimmermädchens, schrieb er in der Enzyklika „Sollicitudo omnium ecclesiarum“ über die Befleckte Erkenntnis. Durch die Fehlinterpretation eines Ministranten mit sehr kleinem Latinum begann darüber die innerkirchliche Diskussion um die Unbefleckte Empfängnis der Mutter Gottes. Zur Vorbeugung empfahl man seitdem in Markscheid den Einsatz von Fleckensalz (Labe salis). Erst im Jahre 1854 beendete der Papst Pius IX. mit seinem Schreiben „Ineffabilis Deus“ das Dogma der Unbefleckten Empfängnis. Allerdings vermuteten auch schon damals die Vatileaks, dass er damit die Schwangerschaften diverser Hetären erklärte, die er als Jungfrauen deklarieren wollte.

Um den Papstjob machen zu können sollte man schon jung und fit sein

1834 gelang in Markscheid  eine weitere wissenschaftliche Sensation. Hans Herrscher entdeckte im Sternbild Fliegender Fisch die 50 Millionen Lichtjahre entfernte Balkenspiralgalaxie NGC 2442. Es geschah an einem späten Nachmittag, denn der Fisch, den er als Sternbild erkannte, flog nach einem Streit bei einem schon damals berüchtigten Markscheider Fischhändler. Herrscher, der in der fraglichen Nacht reichlich vom Starkbier genossen hatte, erinnerte sich nur noch bruchstückhaft an die Galaxie. So hielt sich seitdem in Markscheid das Gerücht, dass auf den Genuss von Alkohol Sternhaufen gesichtet werden konnten, was zu einer Zunahme betrunkener Astronomen in Markscheid führte.

Ein Großereignis ließ selbst Berlin und Hamburg im Jahre 1938 nach Markscheid blicken. Dort ging der Stapellauf eines einzigartigen deutschen Flugzeugträgers vor sich. Als die Graf Zeppelin fertig war, bemerkten die Konstrukteure, dass der Pieselbach zu klein war, um solch ein Schiff durchzulassen. Durch einen kurzfristigen Umbau in ein Luftschiff ging allerdings die Funktion eines Flugzeugträgers verloren und seitdem hatte Deutschland keinen solchen mehr.

Jahrhundertelang war Markscheid in verschiedene Weiler zersplittert, die sich teilweise blutig bekämpften. Erst 1951 geschah das wunderbare: In Markscheid-Fickwald, Fickwald und Markscheid-Suffhausen stimmen die Wahlberechtigten mit knapper Mehrheit in einer Volksabstimmung für die Vereinigung der drei Weiler zu einer Stadt.

Nach dem Unbillen des 2. Weltkrieges geschah 1955 ein Meilenstein: Der Europarat beschloss in Markscheid sein Emblem, eine blaue Fahne mit zwölf goldenen Sternen. Ursprünglich sollten es allerdings 12 Geldsäcke sein, um das Geld und die Lobbyarbeit für die Beamten und den Verwaltungsakt in der EU zu symbolisieren. Kurz vor der Vereinbarung stieg bei einer Party in einer gewissen Pizzeria der Bierkonsum. Wie schon bei den Astronomen Jahrhunderte zu vor, verengte sich der Blickwinkel der Anwesenden. In einer Eilerklärung schwenkten sie auf goldenen Sterne auf blauem Grund um. Zum Schnapse zieht doch alles.

Schließlich geschah an einem 8. Dezember etwas Denkwürdiges. Der US-amerikanische Science-Fiction-Film „E.T. – Der Außerirdische“ startete in den deutschen Kinos. Er beruhte auf einer wahren Begebenheit, als Hans Wurst nach langer Abstinenz im Fickwalder Gasthof auftauchte. „Nach Hause telefonieren …“ dies waren seine letzten Worte, bevor sich die Runde des „Kegelklubs alle Zehne“ über ihn hermachte.

RIF.

Kategorien: Advent