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Aktion „Markscheid hilft” gestoppt

Veröffentlicht von Herbert Schwaderlapp am

Vor genau einem Jahr gab es in der markscheider Nachbargemeinde Bumshagen, gleich hinter dem Fickwalder Forst, einen 3-stündigen Stromausfall, nachdem während der Kirmes mehrere Trunkenbolde auf den Stromverteilkasten hinter dem Festzelt gepinkelt hatten. Zwei Säufer gingen völlig in Flammen auf, der Dritte hatte nachher einen durchgebratenen Schniedel.

Der Vorfall sprach sich schnell in der ganzen Gegend herum. Daraufhin wurde von besorgten markscheider Bürgern, die Mitgefühl für die gegrillten Trunkenbolde aufbrachten,  spontan die Aktion „Markscheid hilft” ins Leben gerufen. Man gründete einen Krisen-Arbeitskreis, der sich immer Montags, Mittwochs und Donnerstags am Abend in der Rathausschänke traf, um zu besprechen, wie man den notleidenden Nachbarn am besten helfen könne.

Als Sofortmaßnahme wurden schon nach 6 Wochen Spendentonnen im Stadtgebiet aufgestellt und es wurden Aufrufe an die Bürger gestartet, die Tonnen rasch zu füllen. Die Hilfsbereitschaft war groß, so dass die Tonnen nach kurzer Zeit bis zum Rand voll waren.

Nun hieß es, die Hilfsgüter nach Bumshagen zu bringen. Da man nach dem Stromausfall dort jedoch aus Angst vor Ansteckungen mit seltsamen Krankheiten den Kontakt zu der Nachbarstadt vermied, wusste niemand, ob die Straßen befahrbar waren. So kam man zu dem Entschluß, die Spenden per Drohne herüberzufliegen und über der Gemeinde abzuwerfen. Dass ihre guten Taten bei den Bumshagenern eventuell gar nicht erwünscht waren, kam den Markscheidern nicht in den Sinn. Aber genau so war es: Da in Bumshagen seit dem besagten Abend alles wieder seinen normalen Gang ging, konnten viele nicht nachvollziehen, warum es auf einmal Knöpfe, Pizzareste, Fischgräten, Uranabfälle und gebrauchte Kondome regnete und wer dafür verantwortlich war.

 

 

In der Not helfen oft auch kleine Dinge 

Eine großzügige Spende von Pfandflaschen (der Spender möchte lieber unbekannt bleiben) brachte das Fass schlißlich zum überlaufen. Als diese von der Drohne aus großer Höhe abgeworfen wurden, war der Marktplatz nur noch ein Scherbenfeld. Es bildete sich großer Unmut und die Bumshagener fingen an, sich zur Wehr zu setzen. Sie rotteten sich jeden Montag auf dem Marktplatz zusammen – der Gefahr, von Hilfsgütern erschlagen zu werden mutig trotzend – schwenkten Transparente mit Aufschriften, wie: „Kampf den Bohnen! Wir sind die Bumsis!” (die Bumshagener sind nicht die Schlauesten, wie wir wissen. Anm. der Red.)

Als dann eines Tages eine schwer beladene Drohne über dem Bumshagener Stadtpark abstürzte, kam die Wahrheit ans Licht. Die Drohne war über und über mit Aufklebern beklebt, auf denen klar und deutlich „Markscheid hilft” zu lesen war. Die Bürger waren außer sich, packten die gesammelten Spenden der letzten Tage und einen Stapel Flugblätter mit der Aufschrift „Auch wir können Fassbomben! Schönen Gruß von den Bumsis!” in eine Tonne und schickten ihrerseits eine Drohne gen Markscheid.

Daraufhin griff die markscheider Bürgermeisterin zum roten Telefon und rief in Bumshagen an, um sich über diesen Undank zu beschweren. Das Telefonat war wider Erwarten recht kurz und führte dazu, dass die Aktion „Markscheid hilft” mit Bedauern und sofortiger Wirkung eingestellt wurde.