Das klerikale Treiben in Markscheid im Laufe der Kirchengeschichte (Teil I)
Dulce et decorum est pro ecclesia bibere
TEIL I Von den Anfängen der Markscheider Kirche
Die ersten Zeugnisse eines klerikalen Wirkens finden sich im Jahr 1223, als der Vorsteher der kirchlichen Wetterwarte. ein gewisser Pater Flottilius Flottus, genannt Flottus der Grossohrige, vertraut im Umgang mit starken Winden, den ersten dokumentierten Segelflug schaffte. Er war zwar unbeabsichtigt und vermutlich auch ungesteuert, weil man danach nie wieder etwas von ihm hörte. Der Flug wurde aber dennoch als gelungenes Wunder angesehen.
1268 kam es zum berühmten Markscheider Kirchentumult: Der Kämmerer und Braumeister Pater Muscarius verwechselte nach seinem gelungenen Tagewerk im Braukeller als Vorkoster und Qualitätsprüfer in seiner vom vielen Arbeiten angeregten Stimmung ein Weihwasserbecken mit einem Urinal. Eine in andächtigem Gebet versunkene Nonne namens Scholastica Exemplaria – sie war eine echte geistliche Musterschülerin – erblickte dies und geriet angesichts der baumelnden Männlichkeit in religiöse Verzückung und redete in Zungen. Da dies nicht unbemerkt blieb, gerieten alsbald auch die übrigen andächtigen Gläubigen in religiöse Erregung und es hub ein wildes Treiben an, das schliesslich in einer grossen Ekstase und Massenerleuchtung endete und alle lobpriesen den Herrn. Da es trotz des wundersamen Eingreifens des heiligen Geistes zwei Todesopfer zu beklagen gab – eine Folge einer nicht mehr auflösbaren Verknotung von Gliedern der Nonne Capsula mit dem Klostergärtner und Pförtner Sperenzus, wurde gleich darauf ein Trauergottesdienst mit zünftigem Singen, Musizieren und Lobpreisen abgehalten.
1378 schaffte es ein gewisser Pater Osinus von Hörde erstmals, dreimal hintereinander ohne zu stocken einen Choral mehrstimmig rückwärts zu singen. Später gewann er mehrere Gesangsturniere, bei denen seine Darbietungen zu massenhaftem Spontanwahnsinn führten. So wurde er von König Heinrich VIII eingeladen, am 5. Kreuzzug als akustische Geheimwaffe teilzunehmen. Wie wir heute wissen, blieb dieser Kreuzzug in der Planungsphase stecken, es kam also nie zur Erprobung der Geheimwaffe. Diese Zeit bis circa 1390 wird aber dennoch als die Hochblüte der Markscheider Kirche angesehen, da es nachher nicht besser wurde. Die Geschichte ging von da an etwas weltlicher weiter:
1402 führte die Äbtissin Hibernatia callida den Knödel in den Speiseplan des Klosters ein. Das Volk nannte sie „Die Winterschlaue“, weil sie immer in der kalten Jahreszeit, wenn sie an den Füssen fror, die schönsten Erleuchtungen hatte. Diesem Knödel verdankte Markscheid in den kommenden Jahrhunderten seinen Ruf als Metropole des Knödeltums. Später wurde der Knödel weiterentwickelt, flachte stark ab und wurde von einem findigen Nachfahren des 1268 berühmt gewordenen Kämmeres Muscarius mit allerlei Teilen von toten Tieren belegt und angereichert, was den Ruf des Flachknödelwesens in alle Welt trug. 300 Jahre danach reklamierten bestimmte Südländer den Flachknödel als ihre Erfindung, was aber eine reine Erfindung ist.
Ab 1423 wurde der Markscheider Klerus von einem zugewanderten, der römischen Kirche entfleuchten Kardinal geleitet. Er wurde als Entomologix Pontifex Maximus angestellt. Da man ihn aber immer nur bereuend und kniend antraf – wenn überhaupt – wurde er bald, obwohl er von bedeutender Geistes- und Körpergrösse und Gelehrtheit war, zu Entomologix Pontifex Minimus umbenannt. Aufgrund seiner knienden Lebenshaltung entwickelte er besondere Kenntnisse der näher am Boden lebenden Fauna wie der Insekten und seine Hinwendung zu den Käfern führte schliesslich dazu, dass er die Entomologie erfinden musste.