Das Markscheider Bällebad
Oft tut sich ja die Verwaltung der wunderschönen Stadt Markscheid trotz erhöhten Konsums von Substanzen, die dem Volksmund nach der Kreativität zuträglich sind (die Stadt verfügt diesbezüglich über ausgezeichnete Fachgeschäfte) schwer, bestimmte Liegenschaften einer sinnvollen und attraktiven Verwendung zuzuführen.
Ein solcher Fall war das etwas in die Jahre gekommene Hallenbad an der Bumshagener Straße (Foto). Eine Renovierung wäre zu kostspielig gewesen, und ein esoterisch veranlagter Teil der Baby-Schwimmgruppe hatte bereits vorab seinen Protest gegen die Befüllung mit Wasser PLUS ™ kundgetan, im Widerspruch zu allen wissenschaftlichen Studien.
Der geniale Einfall kam dann dem Städtischen Oberbaurat Sascha H. nach einer durchzechten Nacht: warum dürfen nur Möbelhäuser ein Bällebad haben, und keine Kommunen? OB Crohn-Corque berief sofort eine paritätisch besetzte Evaluierungskommission ein.
Diese nahm sofort die Arbeit auf. Die grundsätzliche Machbarkeit wurde schnell bestätigt, langwierige Diskussionen kamen dann beim der Auswahl des Ballmaterials auf. Die Bälle sollten natürlich nicht aus Plastik sein, man kennt ja die Meldungen über Gift im Kinderspielzeug und Mikroplastik in den Meeren. Haltbar sollten sie sein, nachhaltig, wiederverwendbar, verschleißarm, geringe Wartungskosten. Nicht zu rund, damit sie nicht wegrollen. Schwierig, aber nicht unmöglich: in der europaweiten Ausschreibung setzte sich letztlich die Kiesgrube aus dem benachbarten Bottrop-Kirchhellen mit ihrer Spezialmischung “Ohne Kies is mies” durch. Die Anlieferung der benötigten 300 Kubikmeter hochwertigen Spezialkieses erfolgte fast fristgerecht, und in Kürze wird das Bällebad für Kinder und Erwachsene eröffnet.
Für die ehemalige Schwimmbad-Gastronomie wird noch ein Pächter gesucht, der sich mit der Zubereitung von Hackfleischbällchen aus Vormaterialien diverser Provenienz mit fast abgelaufenem MHD versteht.