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Der Kühlschrank (der Maulwurf, die Petze)

Veröffentlicht von ORF am

Es sollte zum  Nachtisch mal  etwas Besonderes geben. Eine Joghurtbombe. Meiner Gattin teilte ich das in der Küche mit, in meinem sicher noch latent vorhandenen Sächsisch. Da wird es Dschogurdbombe ausgesprochen. Nicht lange, nachdem ich mein kühnes Vorhaben ausgesprochen hatte, war unser Haus von unzählbar vielen kreisenden Blaulichtern, gepanzerten Ketten- und Lautsprecherfahrzeugen umgeben …

Blechern schallte es durch das Wohngebiet: „Bitte verlassen sie den Gefahrenraum, …dies ist eine Evakuierung!“ Mit Rammböcken wurde die Haustür gewaltsam geöffnet und bevor ich wegen dieses doch recht rüden Verhaltens protestieren konnte, klickten die Handschellen, die uns von ausgesprochen großen menschlichen Exemplaren angelegt wurden und der Hund bekam Pfotenschellen. Sie trugen Gesichtsmasken und auf ihrer Rückseite konnte ich das Wort SEK erspähen. Gewaltsam wurden alle Menschen und der Vierbeiner aus dem Haus gedrängt.

Der Kühlschrank des Grauens

Danach hörte ich von drinnen nur Scheppern und andere diffuse Geräusche, die nicht nach Aufräumen klangen. Nach etwa zwei Stunden kam eine gepanzerte Figur aus dem Haus, mit der Aufschrift „Munitionsbergedienst“ auf der Brust. Er kam zu uns und entschuldigte sich. Der Kühlschrank hatte das Gespräch zwischen mir und meiner Frau mitbekommen und es sogleich weiter gemeldet. Das Wort „Bombe“ wurde sofort verstanden und löste die Aktion aus. Dschogurd wurde als exotischer Sprengstoff eingestuft, mit dem man sich später noch ausführlicher beschäftigen würde.

Fazit: Der Mann in der Überwachungszentrale war definitiv kein Sachse und wir hatten dann viel zu räumen. Nachdem wir eine Geheimhaltungsklausel unterzeichnet bzw. mit Pfotenabdruck bestätigt und den Hinweis erhalten hatten, das wir über das Stattgefundene nicht im Beisein von Haushaltsgeräten sprechen durften, trollte sich die Staatsmacht.