Die etwas andere Weihnachtsgeschichte in 4 Teilen / 1
Teil 1, wie es dazu kam.
Es begab sich in jener Zeit, dass Frau Crohn-Corque eine Volkszählung verordnete, weil es immer wieder Unstimmigkeiten und Streit im Stadtrat gegeben hatte, wer die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Wie soll man auch Prozentzahlen ausrechnen, wenn man nicht weiss, wieviel 100% genau ist?
So zogen viele ursprünglich aus Markscheid stammende zurück ins Heimatstädtchen, um sich registrieren zu lassen. Auch Sepp und Mary. Und die Mary war ziemlich schwanger.
Sepp, der schon etwas reifere Tischlermeister, hatte sich schon in seinen Lehrjahren mit einer wildgewordenen Kettensäge beim Christbaumfällen die Genitalien abgemäht und so erstaunt es nicht, dass Mary die Hilfe ihrer spirituellen, tantrischen Berührergruppe „Der heilige Geist“ in Anspruch nehmen musste, um schwanger zu werden. Sepp, der Gutmütige, sah gerne über dieses Detail hinweg und war sehr stolz über die Schwangerschaft seiner Frau, auch wenn er seinen Teil nicht hatte dazu beitragen können, weil ihm sein Teil ja fehlte.
Sie zogen also nach Markscheid, d.h. noch fuhren sie mit ihrem alten Diesel auf der A1. Und wie es so ist, blieben sie in der Nähe von Bielefeld im ortsüblichen mehrtägigen Stau stecken (da Bielefeld nur sehr schwer aufzufinden ist, gibt es dort immer wieder Stau von sinnlos im Kreis fahrenden, ortsunkundigen Suchenden).
Also geschah es, dass Mary in der Autobahnraststätte niederkam und mit tatkräftiger Unterstützung von drei Truckern, dem Balz, dem Mike und dem Chasper in der Sanifair-Abteilung der Autobahnraststätte einen Sohn gebar.
Wird fortgesetzt!