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Die etwas andere Weihnachtsgeschichte Teil 3

Veröffentlicht von Ambros Braesius am

Teil 3. Die Schul- und Wanderjahre

Nachdem nun also die junge Familie endlich in Markscheid angekommen war, bezog sie den von Marys Grosseltern verlassenen Bauernhof am Rande des Fickwalder Forsts. Der Sepp schaute sich um und erkannte: Hier gibts was zu tun! Und er freute sich. Die Restfamilie weniger, aber das soll hier nicht das Thema sein.
Mary-Maggie und Jesses wuchsen also in einer permanenten Baustelle auf, geprägt von schimmligen Balken, durchgebrochenen Fussböden, vor Regen und Schnee geschützt von einer sehr luftigen Dachkonstruktion, die einer spirituellen Verbindung nach oben keinerlei Hindernisse in den Weg stellte.
Wenig ist bekannt von der Schulzeit der Zwillinge, ausser, dass Mary-Maggie die pfiffigere und klügere war von beiden und deshalb fast nirgends auffiel. In den Schulchroniken finden sich einige Einträge zu Jesses, über die wir berichten können.
So war der recht sportliche Jesses der einzige, der im Turnunterricht über 4 Minuten mit seitlich ausgestreckten Armen an den Ringen die Position halten konnte.

Hier ein typähnliches Bild, das Jesses im Sportunterricht zeigt.

Da er ein sehr freigiebiger Mensch war, verschenkte er meist die Pausenbrote seiner Schwester an bedürftigere, hungrige Mitschüler. Einmal schaffte er es, ein Pausenbrot seiner Schwester in so viele Teile zu zerschneiden, dass jeder Mitschüler – ausser seiner Schwester- ein Stückchen abbekam und am Ende alle -ausser seiner Schwester- zufrieden waren. Sogar der Mathematiklehrer, dieser Meister des Teilens und Dividierens war beeindruckt und vermerkte dies lobend im Klassenbuch.

Mary-Maggie im Sportunterricht. Wir sehen gleich, dass ihre Stärken eher im kognitiv-emotionalen Bereich liegen.

Bei Schulhofraufereien führte Jesses eine neue Technik ein, so etwas wie einen modifizierten Schwedenkuss, indem er den Gegner mit einem seitlichen Kopfstoss – Wange an Wange – außer Gefecht setzte und dann mit der anderen Kopfseite nachdoppelte. Dies war so effizient, dass einige Schüler diese Kampftechnik kopierten. Sie wurde also bekannt als das Markscheider-Prinzip der 2. Wange und bescherte dem örtlichen Zahnarzt eine erfreuliche Umsatzsteigerung. Jesses war aber eigentlich ein friedlicher Schüler, der sich nur in Raufhändel einliess, wenn jemand Gott, seinen Vater, seine Mutter oder seine Schwester beleidigte oder ihn schräg anschaute oder generell, wenn einer sich nicht des Jessens Meinung anschliessen wollte. Und wenn er sich mal mit einem älteren, stärkeren Mitschüler anlegte, konnte Mary-Maggie den Streit meist schlichten, indem sie dem Gegner des Jesses einen Kuss versprach, wenn er von weiterem Drangsalieren abliesse.
Nach seinem Schulabschluss mit 22 (ungefähr, genauere Daten sind leider nicht überliefert) habe er sich mit unbekanntem Ziel auf Wanderschaft begeben. Es wurde gemunkelt, man habe ihn in Schottland gesehen, wo er in einer Wohngemeinschaft namens Findhorn keltische Bräuche studiere. Andere vermuteten ihn im Orient oder gar in Bielefeld, aber Genaues weiß man nicht. Erst als er wieder in Markscheid erschien, wusste man mehr von seinem aktuellen Verbleib und davon wird der letzte Teil dieses Berichtes handeln.

Kategorien: Advent