Fröhliche Momente im Markscheider Hospiz „Abendsonne“:
Die Mitarbeiter des Markscheider Roten Kreuzes können Ihr Glück kaum fassen. Letzten Monat erhielt das Hospiz der Stadt eine Sachspende eines unbekannt bleiben wollenden Gönners in Form von fünf sogenannten VR-Brillen.
Durch den Einsatz der virtuellen Realität ist es jetzt möglich, den auf dem letzten Lebensabschnitt befindlichen Menschen einen allerletzten Wunsch zu erfüllen. Dinge, für die früher oft keine Zeit war oder einfach das Personal und die notwendigen finanziellen Mittel fehlten. Noch einmal an die Ostsee oder auf die Lichtung im Harz, auf welcher man seine Frau das erste mal küsste. Noch einmal das geliebte Pferd oder die Urenkel im Ausland sehen. Bisher oft unerfüllte Wünsche, die nun mit wenigen Mausklicks erfüllt werden können. Nicht nur den Patienten stehen die Freudentränen in den Augen, nein auch die Hospizleitung ist regelrecht begeistert. Allein die Benzinkosten und die Reinigungsaufwendungen wegen der oft an Reiseübelkeit leidenden Mitfahrer haben das Budget des Hospizes in den letzten Jahren arg belastet. In Einzelfällen konnten durch den Einsatz der neuen Technik auch den Gesamtablauf störende Besuche von nahen Angehörigen vermieden werden. Die zwischenzeitlich dringend notwendigen Sanierungsaufwendungen für das Haupthaus können zudem auf spätere Haushaltsjahre verschoben werden, da man bei geringer Auslastung des Objekts diese Brillen den Bewohnern ganztags aufsetzen kann. In den einsamen Nachtschichten werden die Geräte ebenfalls durch das Personal sehr gern genutzt, um sich mit der neuen Technik besser vertraut zu machen.
Die derzeitige Situation kennt somit nur Gewinner. Ein Lichtblick in Zeiten, in denen sonst oft nur schlimme Nachrichten die Medien bestimmen.