Immigrant
Immer wieder wird davon geredet, dass wir mit weit offenen Armen Bürger aus anderen Ländern aufnehmen, von Willkommenskultur sozusagen. Vor allem dann, wenn sie fertig ausgebildet oder aber Willens sind, sich aus- bzw. weiterzubilden lassen. Bei Fachkräftemangel drückt man schon das eine oder andere Auge zu.
Wir haben unseren persönlichen Beitrag dazu geleistet, im Gegensatz zu vielen Politikern, bei denen es bei reinen Lippenbekenntnissen bleibt. Klar, es gibt auch welche, die generell Befürchtungen gegen Einwanderer haben. Nach deren Worten sind sie alle generell Messerschwinger, die die deutsche Rasse (die es im Übrigen nie gab) verwässern, wenn nicht ganz und gar versauen wollen.
Nach langem Kampf war es uns endlich gelungen, unseren Rumänen einbürgern zu lassen. Der Kampf war nicht blutig, aber zäh. Wir liefen von Pontius, wenn nicht gar zu Pilatus und erst unser Hinweis auf den drohenden Mangel bei Fachleuten brachte ein durchaus akzeptables Ergebnis.
Unser vor der Vernichtung, vor dem Tod durch das Gas gerade noch entronnener Freund erhielt zuerst eine Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland, wurde später eingebürgert und hat seit geraumer Zeit einen eigenen Personalausweis (von mir höchstselbst entworfen). Damit hat er den Nachweis, dass er hierhergehört und der Staat gefälligst seiner Obhutspflicht nachzukommen hat.
In der Anschaffung war unser ehemals rumänisches Familienmitglied recht preiswert. Unterhalt fordert er nicht von uns, nur die Steuern sind ziemlich happig, die wir für ihn entrichten müssen.
Aber unterm Strich hat sich die Anschaffung gelohnt.
Er dankt es uns jeden Tag, indem er seine lange, klebrige Zunge in unsere Ohren steckt oder sich am Bauch streicheln lässt.
Wir sind froh, dass wir ihn haben, unser Rudelmitglied Alfy, den Harzer Fuchs-Mix. Der kann bellen, beißen und in ausweglosen Situationen auch mal flüchten. Ist eben eine Fachkraft auf seinem Gebiet, unser Hund. Gelernt ist gelernt!