markfresse – Markscheids Social Media
Der geneigte Leser wird in den vergangenen Monaten schon festgestellt haben, dass die Markscheider Bürgerinnen und Bürger sich eine gewisse intellektuelle Eigenständigkeit bewahrt haben und nicht jedem neumodischen Trend hinterher laufen.
Dies gilt natürlich auch und in besonderem Maße für die Nutzung sozialer Medien. MamM sprach zu diesem Thema mit der Stadtkümmerin Renate Schipolski.
MamM.: Frau Schipolski, facebook, Instagram, Twitter, Whatsapp, Studi-VZ… – all das gibt es ja in Markscheid nicht. Stattdessen hat die Stadt nun ein eigenes soziales Netzwerk am Start, “markfresse”. Was hat es damit auf sich?
R.S.: Wir haben erst mal den Markt beobachtet. Wir wollten halt nicht die Fehler der anderen übernehmen, sondern unseren geschätzten BürgerInnen ein komfortables und betriebssicheres System zur Verfügung stellen, ohne “Hatespeech”, Datenmissbrauch oder russische Hacker. Das hat seine Zeit gedauert, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.
MamM.: Und wie funktioniert das genau?
R.S.: Jeder Bürger bekommt ein “markfresse” – Postfach. Die Postfächer befinden sich in der Stadtbücherei und sind täglich von 7.00 – 22.00 Uhr zugänglich, außer sonn- und feiertags. Heizung oder Klimatisierung gibt es nicht, wir wollen ja nicht, dass sich die Bürger zu lange in den sozialen Medien aufhalten. Jeder Nutzer kann sich individuell sein Anonymitätslevel wählen: Level 1 = ohne alles, Level 2 = mit Name, Level 3 = mit Name und Foto. Die meisten wählen Level 1. In das Postfach können andere Nutzer dann Nachrichten hinein legen. Man kann auch Gruppen von 3 oder mehr Nutzern bilden. Die ganze Infrastruktur wird von der Stadt Markscheid vorgehalten, und das für nur 49,90 € im Jahr!
MamM.: Ist denn der Austausch auf diese Art nicht etwas…hmmm…langsam? Manchmal will man oder speziell frau ja auch mal schneller zwitschern, äh … chatten, wollte ich sagen.
R.S.: Schön, dass Sie fragen! Da haben wir uns etwas ganz besonderes einfallen lassen. Wir haben im ganzen Stadtgebiet sehr formschöne und farblich ans Stadtbild angepasste kleine Häuschen aus Restbeständen erstehen können, die so genannten “Dualen Kommunikationseinheiten”. Wenn man den individuellen 6-stelligen Zahlencode des anderen “markfresse” – Teilnehmers kennt, kann man gegen eine kleine Gebühr direkt mit ihm sprechen. Natürlich abhörsicher.
MamM.: Und wie steht es mit Gruppen, die sich zu bestimmten Themen austauschen wollen?
R.S.: Dafür stellen wir ebenfalls an den schönsten Plätzen von Markscheid spezielle Infrastruktur zur Verfügung, indoor und outdoor. Da können sich die Gruppen dann in gepflegtem Ambiente austauschen und gemeinsam ein leckeres Bier oder einen guten Markscheider Wein genießen.
MamM: Das ist ja alles sehr schön, aber doch sehr auf die Lokalbewohner, äh … die lokalen Einwohner begrenzt. Was ist denn, wenn man sich mal mit jemand aus einer anderen Stadt oder einem anderen Land austauschen will?
R.S.: Ich glaube, ich habe die Frage nicht verstanden?