Weiterlesen…" /> Weiterlesen…" /> ?>

Markscheid stellt politisch korrekte Krippe auf

Veröffentlicht von frcx am

Die Weihnachtskrippe im Rathaus von Markscheid wird in diesem Jahr etwas weniger voll sein als sonst. Der Grund: Die „grotesken Darstellungen“ der bisherigen Krippen-Figuren, die eine erhebliche Diskriminierung darstellen und nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen, wie unsere Bürgermeisterin bekannt gab. 
 
Eine Krippe ohne die Heiligen Drei Könige: Die Besucher unseres Rathauses werden Kaspar, Melchior und Balthasar in diesem Jahr nicht in der Krippe im Flur vor dem goldenen Saal der Stadt finden. Während in den vergangenen Jahren die Bittsteller beim Anstehen vor dem Büro unserer geliebten Bürgermeisterin sich die lange Wartezeit mit dem Betrachten einer gut gefüllten Weihnachtskrippe vertreiben konnten, wird es in diesem Jahr erheblich weniger zu sehen geben. Der Gemeinderat hat entschieden, die Krippe diesmal politisch korrekt aufzustellen. Besonders die Figur des Melchior wurde als stark überzeichnetes Klischee für Menschen des afrikanischen Kontinents scharf kritisiert. In der Tat wurde Melchior nach überholten Stereotypen dargestellt, nämlich mit einer deutlich erkennbar dunklen Hautfarbe.

Solcher reaktionäre Mist gehört der Vergangenheit an

Aber auch die beiden anderen Könige wurden aus der Krippe entfernt. „In Zeiten der Nachhaltigkeit, das seltene Naturprodukt Myrre über hunderte von Kilometern zu transportieren ist keine Botschaft, die wir unterstützen“, so Frau Crohn-Corque. Und weiter: „Auch Gold als Geschenk geht in Zeiten der Kapitalismus-Kritik gar nicht.“ Und so mussten diese beiden Vertreter eines ewiggestrigen Weltbildes mitsamt ihrer Geschenke die Krippe verlassen.
 
Aber auch Maria und Joseph geht es an den Kragen, stehen sie doch für ein überholtes Rollenbild von Mann und Frau. „Wären beide ein homoerotisches Paar, oder Maria wenigstens eine Trans-Person, könnte man ja noch ein Auge zudrücken“, so unsere Bürgermeisterin. „Aber als Vertreter des reaktionären imperialistischen cis-Heteropatriarchats fliegen diese beiden Figuren in hohen Bogen aus der Krippe.“ 
 
Doch auch das Kindlein muss weichen. Zuerst hatte der Gemeinderat mit dem Gedanken gespielt, die einseitig christliche Figur durch ein muslimisches Jesus-Kind zu ersetzen. Markscheid hätte dadurch in vorbildlicher Weise Vielfalt in religiösen Belangen gelebt. Doch noch gerade rechtzeitig besann man sich, dass laut Datenschutz-Grundverordnung minderjährige Gottessöhne nur mit Erlaubnis ihrer Eltern gezeigt werden dürfen. Folgerichtig wird auf die Darstellung des Jesus-Kindes ganz verzichtet. Einzig Ochse und Esel durften in der Krippe verbleiben.