Markscheider Bundeswehrkaserne meldet Herstellung der vollen Kampfbereitschaft
Das ist eine Überraschung! Während sich die Klagen der Bundeswehrverbände über unzureichende Ausrüstung bundesweit häufen, hat Oberst Rainer Gellmann für die Kaserne in Markscheid gestern gegenüber den Medien an der Heimatfront klar gestellt, dass die Truppe in voller Kampfbereitschaft und mit bester Ausrüstung künftigen Aufgaben entgegenblickt. Wir von „Markscheid am Mittwoch“ sprachen mit dem rührigen Standortkommandanten:
MamM: „Herr Oberst, allerorten wird über Defizite bei Ausrüstung und Ausbildung der Bundeswehr debattiert. Was wird in unserer Kaserne getan, damit Mängel gar nicht erst einreißen?“
Oberst Gellmann (51): „Zunächst mal meckern wir nicht dumm rum, sondern handeln! Anderswo wird doch schon rumgejammert, weil die Soldaten keine geeigneten Uniformen haben. Alles Quatsch, man muß sich nur mal kümmern. Als ich letztes Jahr erfahren habe, daß ein kleines Militärmuseum in Frankreich schließen muß, da war ich zum Beispiel sofort da und habe eine ganze Reihe wunderbarer Reproduktionen der Sachen kaufen können, die unsere europäischen Nachbarn im Ersten Weltkrieg getragen haben. Ganz tolle Wickelgamaschen und einige Nachbildungen der Ausrüstung altrömischer Zenturionen gab es für wenig Geld noch mit obendrauf. Seither ist unsere Truppe bestens eingekleidet und meine Offiziere und ich sind an den Federbüscheln am Helm leicht als Respektspersonen erkennbar.“
MamM: „Und was machen sie in Sachen Bewaffnung?“
Oberst Gellmann (51): „Drüben in Hörde am See gibt es schon viele Jahre eine sogenannte „Reenactment“-Gruppe. Die Spinner stellen historische Schlachten nach, hahaha (muß laut lachen; Anmerkung der MamM). Also die sind uns von der Bundeswehr natürlich irgendwie wesensverwandt und haben uns erst 2016 zum Freundschaftspreis hundert Reproduktionen spanischer Karabiner des dortigen Bürgerkriegs verkauft, die auch sehr gut zu den alten französischen Uniformen unserer Mannschaftsdienstgrade passen. Schießen kann man damit natürlich nicht, aber wir brauchen die ja auch nur für Übungen. Außerdem möchte ich so einen Gewehrkolben nur ungern über den Schädel kriegen, man kann sich damit also durchaus auch militärisch Respekt verschaffen.“
MamM: „Sie würden also Ausrüstung und Ausbildung der Truppe hier vor Ort als gut bezeichnen?“
Oberst Gellmann (51): „Gut? Ausgezeichnet würde ich sagen! Wenn meine Soldaten und ich im Fickwalder Forst Übung machen, also wenn wir durch das Gelände rennen und dabei Peng-Peng rufen, dann sehen wir ja immer die bewundernden Blicke der Zivilisten, die auf uns gerichtet sind. Viele von denen machen mit dem Handy Fotos und erst neulich kam ein Opa vorbei und meinte zu mir, so eine Armee hätte er überhaupt noch nie gesehen. Es sind ja immer die einfachen Leute, von denen die schönsten Komplimente kommen.“
MamM: „Sie sind also bereit, wenn einmal der Marschbefehl nach Afghanistan kommt?“
Oberst Gellmann (51): „Jawohl. Ich persönlich leide zwar an einer schweren Stauballergie und komme daher für den Einsatz in Afghanistan nicht in Frage, habe aber keinen Zweifel daran, dass meine Soldaten und Offiziere sich hervorragend schlagen werden. Da können die Taliban sich aber ganz warm anziehen, wenn wir da unten in Afrika mal für Ordnung sorgen.“