Weiterlesen…" /> Weiterlesen…" /> ?>

Ortsbeschreibung

Veröffentlicht von ORF am

Wir wohnen ganz tief in der Provinz. Hinter den sieben Bergen. Die Sieben ist unverbindlich und wurde noch nicht auf Stimmigkeit geprüft. Kommt sicherlich auch auf die Richtung an, aus der man kommt. Bei den (da streiten sich noch die Wissenschaftler über die Anzahl) kleinwüchsigen Menschen. Das böse Z-wort wird vermieden, zum einen weil es als prorussisch gewertet werden könnte (taucht oft als Symbol auf russischem Kampfgerät auf) und zum anderen bin ich ja kein Rassist, welcher dieses Wort benutzen würde. Zwar wurde es durch die Brüder Grimm und andere berühmte Schriftsteller häufig verwendet, aber da dies schon einige Tage her ist, kann man sich darauf ja heute nicht mehr berufen.

Also, in dieser doch recht abgelegenen Gegend hausen Landeier aller möglichen Spielart und unser Rudel aus Menschen und Hund. Es gibt kaum Grund sich zu beschweren. Wir haben schon lange elektrischen Strom und Wasser aus der Wand, mit Hahn, erfahren jedoch häufig erst verspätet von den neuesten Ereignissen in der Welt. Klar, die Vernetzung auf dem informellen Sektor ist recht gut, aber die Informationen erreichen uns doch recht bröckchenweise. Wenn alle Stricke reißen, dann kommt schon einmal ein Herold vorbei, um unseren Erkenntnisstand zu aktualisieren. Der Dorf-Funk ist schon lange Geschichte. Freilich, mit batteriebetriebenen Megaphonen kann man schon viel machen.

Eine nette Ecke

Guter Nahverkehr ist Essig, wir haben keinen Laden mehr (der Bäcker ist mittlerweile auch verstorben), die medizinische Versorgung hierorts tendiert heftig gegen Null, aber wir wollen sowieso nicht zur Überbevölkerung beitragen.

Dafür haben wir eine ländliche Idylle und das kann sicher kein Bewohner einer Großstadt behaupten. Es riecht noch nach echten Kühen und hochwertiger Gülle, mit der die Felder ringsum besprüht werden.

So lange unser Hund noch lebt, und voller Inbrunst hoffe ich, das dies möglichst lange ist, wollen wir nicht zurück in die quirlige Stadt, wo kaum einer den anderen kennt und wo Grüßen auf der Straße nicht mehr angesagt ist. Falls wir diesen Ort doch in der nächsten Zeit verlassen, dann nur mit den Füßen voran.