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Wider die Wohnungsnot

Veröffentlicht von Ambros Braesius am

Erneut schlägt die Markscheider Politintelligenz zu: Um die Wohnungsnot, die vor allem im günstigen Segment immer alarmierender wird, einzudämmen, hat Markscheids Wohnungsbeauftragter Balduin Häusle ein geniales Konzept, ein zukunftsweisendes Programm vorgestellt. Wir haben aus dem 759-seitigen Bericht (Kostenpunkt 2,3 Millionen €), der aus der Arbeit von 24 unabhängigen Expertinnen und drei Beraterfirmen aus den Bereichen „schöner Wohnen“, „kompakter Wohnen“ und „minimal housing“  resultierte, eine Liste mit den Kernpunkten zusammengestellt:

  1. Die zukünftig bewohnte Fläche, bzw. das Wohneigentum pro Einwohner soll ab 1.1.2025 fünf Quadratmeter nicht mehr übersteigen, was verglichen mit der Grundfläche eines Sargs doch sehr grosszügig bemessen ist, wie die Experten in ihrer Einleitung festhalten. Bei gewerblichen Wohneigentümern wird die Zahl der Mitarbeitenden die Fläche des Eigentums festlegen. Damit sollen gleichzeitig die Heiz- und Energieprobleme aus der Welt geschafft werden.
  2. Ab sofort werden nur noch immigrierende Fachkräfte aus Bau- und angrenzenden Bereichen wie Klempnerei, Elektrikerhandwerk, Mauerbau, Zimmerei, Dachdeckerei und für die Inneneinrichtungen Schreiner ins Land gelassen. Um die Motivation und Eignung der Einreisenden zu prüfen, werden durch die Einreisenden Modellhäuser nach dem bewährten ökologischen Plattenbausystem an der Grenze errichtet. Danach entscheidet die Markscheider Bauprüfungskommission, ob die Bauten den erforderlichen Qualitätsstandards entsprechen und ob die Erbauer für ein Leben in Markscheid die notwendigen Qualifikationen mitbringen.
  3. Künftig sollen die Schlafzimmer aller Mietwohnungen über mindestens 5 vierstöckige Etagenbetten verfügen, so dass bei einer durchschnittlichen Deckenhöhe von 220cm mindestens 5 Personen übereinander schlafen können. Um eine gute kulturelle Durchmischung und Integration zu ermöglichen, soll darauf geachtet werde, dass Personen völlig unterschiedlicher Kulturen, Altersgruppen und Geschlechter zueinander finden.
  4. Die Nutzung der Betten wird nach dem bewährten U-Boot Schicht-Schlafplatzausnutzungsreglement vorgeschrieben, wobei eine Maximalschlafzeit von 4 Stunden einer durchschnittlichen 3 Zimmerwohnung eine optimale Bewohnerzahl von 120 Personen erlauben sollte.

    So praktisch und zweckmässig könnte deine Wohnung künftig aussehen

  5. Die Benutzung der sanitären Anlagen, die praktischerweise zentral auf dem Flur angeordnet sind, wird nach einem Bonussystem vergeben. Damit das alles reibungslos funktioniert, werden psychologisch gut ausgebildete und bewaffnete Etagenwarte einen flüssigen Ablauf der Wohn- und Sanitärnutzung beobachten und bei allenfalls auftretenden Unstimmigkeiten schlichtend eingreifen.
  6. Da diese ökologische Intensivnutzung der Wohnfläche zu einer vorzeitigen Abnutzung der Türen führen würde, soll auf Türen vollständig verzichtet werden. Damit wird die Belüftung verbessert und es werden die akustischen Immissionen verringert und somit die Wohnqualität gesteigert.
  7. Die Nahrungsmittelzubereitung und -verabreichung erfolgt nach veganen und ökologischen Richtlinien zentral in einer Kantinenküche und soll ebenfalls dem Schichtplan angepasst werden.
  8. Um die obligaten Waschküchenstreitereien zu vermeiden, sollen zentrale Wäschereien diese Arbeit übernehmen. Einheitliche und genormte Arbeitskleidung wird zur Verfügung gestellt und erleichtert den Betriebsablauf.
  9. Leerstehende Fabrikgebäude, stillgelegte Bergwerke, ungenutzte Lagerhallen, Bunker und Kasernen sollen umgenutzt und dem neuen Qualitätswohnbauprogramm zugeführt werden.

Die ersten Reaktionen aus der Politik waren durchwegs positiv bis begeistert, für ökologisch und sozial denkende Politiker wird nun endlich aus Markscheid das angestrebte Wohnparadies. Allerdings waren bisher nur wenige Politiker und Politikerinnen und Politdiverse bereit, ihre eigene Wohnsituation entsprechend aufzurüsten. Hier werden also noch Ausnahmeregelungen und Anpassungen notwendig sein.

Über dieses bahnbrechende Programm könnte noch mehr berichtet werden, die Redaktion möchte aber erst nach Abschluss der Pilotphase erste Auswertungen veröffentlichen.