Erstes deutsches Panzerbataillon stellt auf Bobby-Cars um
Ein Panzerbataillon ohne Panzer? Was sich zunächst völlig absurd anhört, wird bei der Bundeswehr bald Realität: Das „Panzerbataillon 203“ in Augustdorf hat derzeit 19 einsatzfähige Kampffahrzeuge, die alle an die Ukraine abgegeben werden. Dort soll damit der Frieden herbei geschossen und Leben gerettet werden. Doch jetzt konnte kurzfristig Ersatz für die Truppe beschafft werden. Hinkünftig wird der Kampfauftrag des Bataillons mit Bobby-Cars erfüllt.
Bernd Roller-Tank (32), derzeit Ausbilder im Panzerbataillon 203 und von seinen Kameraden liebevoll ‚The Brain‘ genannt, ist begeistert von der Entscheidung, sieht aber auch Herausforderungen. Gegenüber der ‚Markscheid am Mittwoch‘ macht er seinen Standpunkt klar: „Natürlich liebe ich den Leopard-Panzer und könnte mir stundenlang Bilder von diesem wilden Tier nachts auf der Stube ansehen. Seine 120-Millimeter-Glattrohrkanone macht mich ganz wuschig und da fühle ich mich dann auch ganz nah mit führenden Politikern unserer Ampel-Regierung verbunden. Aber er ist mit seinen 62 Tonnen natürlich kein Leichtgewicht, die Ausbildung dauert sehr lange und er schluckt auch ordentlich Sprit. In allen diesen Bereichen ist das Bobby-Car dem Leopard deutlich überlegen.
Trotzdem wird jede Umstellung der Waffentechnik natürlich immer auch von Problemen begleitet. Kommen unsere Soldaten mit dem Bobby-Car in überschaubarer Zeit klar, ist die Bedienung nicht vielleicht zu anspruchsvoll? Und passen schwangere Soldat*innen überhaupt auf das neue Kampffahrzeug?
Da liegt also noch viel Arbeit vor den Kamerad*innen. Aber es lohnt sich.“
Die Zeitenwende bei der Bundeswehr verlangt auch nach neuen Ausdrucksformen. Bisher war der Schlachtruf des Panzerbataillons 203: „Panzer hurra, hacke tau! Schlag zu!“ Jetzt soll umgestellt werden auf: „Rutschauto hurra, hacke dich! Roll zu!“.
Die ‚Markscheid am Mittwoch‘ begrüßt die schnelle und pragmatische Entscheidung der Bundeswehr. Jetzt aber ran ans neue Gerät und Gas geben!