Funde
Gestern peitschten Regengüsse das Land. Und trotz allem waren mein Hund und ich unterwegs.
An einer Stelle ragten auf einmal freigespülte, längliche Gebilde aus dem Boden. Meinem ungebildeten Verstand und laienhaften Fähigkeiten, was Fossilien betrifft geschuldet, vermeinte ich Raptorenknochen, natürlich versteinerte, zu erkennen. An einer Örtlichkeit, wo noch nie zuvor Überreste von Sauriern jeglicher Art entdeckt wurden! Ich war baff.
Die Entdeckung des Jahrhunderts, die größte meiner bisherigen Laufbahn. Nur wie sollte ich diesen Fund vor den neugierigen Blicken anderer Gassigeher (sonst kommen Personen da eher nicht entlang) verbergen, um später, mit ordentlichem Schanzzeug bewaffnet, wiederzukehren, um mit dem Ausbuddeln anzufangen?
Nicht das mir da irgendwer zuvor kam. Noch während ich intensiv über die Lösung dieses Problems nachdachte, lief unser bester Freund in Richtung Fundstätte, hockte sich hin und machte genau dort einen, wie soll ich schreiben – einen gewaltigen, stinkenden Haufen.
Da kann einem doch die Lust am Ausgraben vergehen! Und so hoffte und hoffe ich auch in Zukunft auf die nächsten, sicher bahnbrechenden, Funde auf meinen Wegen. Sollte es je dazu kommen, dann würde ich meinen vierbeinigen Begleiter mit kurzer Leine daran hindern, unsägliche Aktionen seinerseits an interessanten Stellen zu verrichten. Das Tier zeigt ja so auch wenig Verständnis für die menschliche Lust am Artefakt!