Assad nach dem Sturz: „Ein klarer Blick für Neuruppin“ – Der Ex-Diktator wird Augenarzt
Nach Jahren der internationalen Isolation und einem Sturz, der beinahe so spektakulär war wie seine politische Karriere, hat Bashar al-Assad nun einen unerwarteten, aber durchaus nachvollziehbaren Neustart gewagt. Der ehemalige syrische Präsident, der für seine „augenöffnenden“ Taktiken auf der politischen Bühne bekannt war, hat sich nach kurzem Zwischenspiel in Moskau als Augenarzt in Neuruppin niedergelassen, und das aus einem ganz bestimmten Grund: Der Ärztemangel in den ländlichen Regionen Deutschlands.
Er sei vor allem von der deutschen Kultur und der Leidenschaft für „präzise Augenbehandlungen“ begeistert, so Assad. „In Syrien haben wir es ja eher mit Bomben und Trümmern zu tun gehabt, aber hier geht es um den klaren Blick, sowohl für die Patienten als auch für das Gesundheitswesen.“
Dass Assad Augenheilkunde studiert hat, war vielen bislang entgangen. Während seine politische Laufbahn stets die Schlagzeilen dominierte, war sein Medizinstudium hierzulande kaum beachtet wurden. Verständlich, da hierzulande Politiker ohne jegliche Ausbildung das Geschehen prägen.
„Ich habe in Syrien viel über das ‚Scharfstellen‘ von Perspektiven gelernt“, erklärt Assad mit einem Lächeln. „Manchmal ist es nötig, den Menschen die Augen zu öffnen, damit sie die Realität besser sehen können. Und auch in Neuruppin gibt es Menschen, die mehr brauchen als nur ein Brillenrezept.“
Die Entscheidung, sich gerade in Neuruppin niederzulassen, erklärt Assad pragmatisch: „Deutschland hat viele ländliche Gebiete und da sind Ärzte wie ich gefragt. In den großen Städten gibt es schon genug Spezialisten, aber hier kann ich wirklich etwas bewirken.“
In der Tat, der Ex-Diktator scheint eine Marktlücke entdeckt zu haben. Augenheilkunde in einer Region, die von einem akuten Ärztemangel betroffen ist, könnte die perfekte Lösung für beide Seiten sein. „In Syrien haben wir Menschen in großen Mengen behandelt, jetzt möchte ich hier in Deutschland Menschen mit einem ganz klaren Blick für das Leben versorgen“, erklärt Assad und fügt hinzu, dass er in seiner neuen Praxis niemals von einer „totalen Kontrolle“ über die Gesundheit seiner Patienten sprechen werde – „außer natürlich in besonderen Fällen.“
Und was die Zukunft betrifft? Assad gibt sich optimistisch. „Ich bin sicher, dass meine Arbeit als Augenarzt in Neuruppin genauso erfolgreich sein wird wie meine politische Karriere, nur dass es diesmal weniger Blut und mehr Klarheit gibt.“
Ob er den Patienten in Neuruppin tatsächlich helfen kann, die Realität zu erkennen, bleibt abzuwarten. Aber eines ist sicher: Wenn Assad etwas kann, dann ist es, die Sicht der Dinge zu verändern.