Deutschlands letztes Konzentrationslager befreit
Unglaubliche Szenen der Freude spielten sich diese Tage in Markscheid ab. 74 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges wird eines der dunkelsten Kapitel Deutschlands beendet. Das Markscheider Konzentrationslager wurde von Einsatzkräften der örtlichen Polizeidirektion befreit. Mit diesem deutschlandweit wohl einmaligen Vorgang wird einmal mehr in Markscheid Geschichte geschrieben.
Das abseits am Rande des Fickwalder Forsts gelegene Objekt ist den meisten Einwohnern der Stadt bisher unbekannt, liegt es doch umwuchert von hohen Hecken und Sträuchern an einer schwer einsehbaren Lage. Die unmittelbaren Nachbarn gingen aufgrund der vergitterten Fenster, der sich gelegentlich zeigenden abgemagerten und stumpfsinnig blickenden Einwohner und der regelmäßigen verzweifelten Schreie davon aus, dass es sich um ein Alten- und Pflegeheim handelte.
Den Stein ins Rollen brachte letztendlich ein unnachgiebiger GEZ-Kontrolleur, welcher sich mit Hilfe der Polizei Zutritt zum Gelände verschaffte. Bei den völlig verängstigen Insassen handelte es sich nach Recherchen der MamM um in den letzten Kriegswirren nach Markscheid verbrachte jüdische Waisenkinder, welchen nach der plötzlichen Flucht des Wachpersonals der Mut und die Kraft fehlte, das Gelände zu verlassen. Nach einem scheuen Blick aus dem Ausgangstor auf die in die Innenstadt führende Straße entschlossen sich diese, das Tor zu verschließen und den Schlüssel in die Kanalisation zu werfen. Das Überleben wurde glücklicherweise durch einen mit Konserven für den Wehrmachtsproviant gefüllten Gewölbekeller gesichert. Die verbliebenen Restbestände wurden an einen örtlichen Pizzaproduzenten übergeben, welcher in naher Zukunft das kulinarische Angebot seines Restaurants mit einer „Deutschen Woche“ auflockern möchte.