Deutsche Lokomotivführer beenden Streikaktionen, um Menschen aus Kabul rauszuholen
Markscheid; Kabul (deppo): Endlich einmal gute Nachrichten! Wie die GDL, die „Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer“, heute auf einer Pressekonferenz in Markscheid mitgeteilt hat, plant sie die sofortige Einstellung sämtlicher Streikaktionen, um sich mit ganzer Kraft darauf zu konzentrieren, soviele bedrohte Menschen wie nur möglich aus der afghanischen Hauptstadt zu evakuieren. Dazu GDL-Sprecher Klaus Wohlgemuth: „Leute haltet aus, die GDL haut euch da raus!“
Die furchtbaren Bilder vom Flughafen Kabuls sind auch an den deutschen Lokomotivführern nicht spurlos vorbeigegangen. Nach den dortigen Anschlägen mit zahlreichen Verletzten und Todesopfern fiel der Entschlusss, da weiterzumachen, wo die Bundeswehr bereits aufgehört hat: Mit der Rettung möglichst vieler in der afghanischen Hauptstadt eingeschlossener und jetzt von den Taliban bedrohter Menschen.
Dazu GDL-Sprecher Klaus Wohlgemuth: „Wir kämen uns ja schäbig und nutzlos vor, wenn wir jetzt im sicheren Deutschland weitere Streikaktionen durchziehen würden, statt uns einfach in unsere Lokomotiven zu setzen und mit unseren Zügen dorthin zu fahren, wo wir wirklich gebraucht werden, nach Afghanistan nämlich.“
Den Einwand, daß es in Kabul ja gar keinen Bahnhof für den Zugverkehr gibt und die Planungsunterlagen für die Streckenführung dorthin schon seit vielen Jahren in der Schublade Staub ansetzen, lässt Wohlgemuth dabei nicht gelten: „Solche Ausflüchte halte ich für defätistisch und feige. Dann müssen uns die Afghanen halt ein Stück entgegenkommen, etwa bis Garmisch.“