Das Ungeheuer vom Fickwalder See (Teil III)
Markscheid (ano) – Dramatische Stunden, liebe Leser, liegen hinter uns. Wenige Stunden vor Sonnenaufgang verzeichneten die Meeresbiologen des kalifornischen Monterey Bay Aqariums auf ihrer Forschungsyacht „Pearl Harbor“ plötzlich unidentifizierte Sonarkontakte in den dunklen Tiefen des Fickwalder Sees und schlugen Alarm. Sofort liefen die „Jacques Cousteau“, das Forschungsschiff des weltberühmten Meeresforschungszentrums Monaco und das markscheider Polizeiboot „Beate“ aus der Marina des Tretbootverleihs aus, um den amerikanischen Wissenschaftlern zur Hilfe zu eilen. Zeitgleich gingen auch die rund um den See stationierten Scharfschützen des Sondereinsatzkommandos der Polizeidirektion Markscheid, die bereits seit zwei ereignislosen Wochen die Forschungsarbeiten gegen einen befürchteten Angriff des zottelhaarigen Seeungeheuers mit den großen Augen sicherten, in Stellung.
Als die Beamten der Wasserschutzpolizei auf der „Beate“ plötzlich nahe der „Pearl Harbor“ lautes Platschen hörten und verdächtige Bewegungen auf der Wasseroberfläche bemerkten, eröffneten sie im Rahmen der allgemeinen Gefahrenabwehr mit ihren Bord-MG’s das Feuer auf das vermutliche Seeungeheuer. Die in sicherer Deckung an den Ufern des Sees liegenden Beamten des Sondereinsatzkommandos unterstützten sie nach besten Kräften und gaben ihren Kollegen auf der „Beate“ in der Dunkelheit Feuerschutz. Nach einem nur wenige Minuten dauernden Feuergefecht zwischen der „Beate“ und dem Sondereinsatzkommando war die Sicherheit auf dem Fickwalder See wegen Munitionsmangels wiederhergestellt. Die Mannschaft der „Beate“ barg unter Mithilfe der zufällig vorbeischwimmenden MLRG Rettungsschwimmerin Pamela Anders die Besatzungen der sinkenden „Pearl Harbor“ und „Jacques Cousteau“ aus dem See und kehrte mit schwerer Schlagseite trotz des durch zahlreiche Einschusslöcher schnell eindringenden Wassers sicher an den Landungssteg des Tretbootverleihs zurück.
Die Suche nach dem Monster im Fickwalder See wurde inzwischen eingestellt, da die Bestie, von der eingesetzte Polizeitaucher bisher keine Spuren mehr finden konnten, wahrscheinlich tot ist. Glücklicherweise wurde bei dem Schusswechsel niemand verletzt oder getötet, die gesunkenen Forschungsschiffe „Pearl Harbor“ und „Jacques Cousteau“, sowie die kurz nach dem Einlaufen ebenfalls untergegangene „Beate“ sollen zur Erinnerung an die denkwürdigen Ereignisse dieses Sommers als Touristenattraktion auf dem Grund des Fickwalder Sees verbleiben. Das einzige weitere tragische Opfer dieser Nacht ist der Schwan „Max“, das Maskottchen des Tretbootverleihs, der offenbar von mehreren verirrten Querschlägern erlegt wurde.
Die Ü-Wagen der internationalen Fernsehstationen haben Markscheid bereits in Richtung Schweiz verlassen, wo sie von einer sehr wahrscheinlichen Bigfoot-Sichtung berichten werden. Dort ist dem Vernehmen nach einem Skiverleih-Angestellten in Zermatt ein äußerst behaarter Fremder mit extremer Schuhgröße als verdächtig aufgefallen, der ihm auf seine Fragen nach dem Woher und Wohin nur sehr ausweichende Auskunft erteilen wollte.