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Der Generalexperte. Zweiter und hoffentlich letzter Teil

Veröffentlicht von Ambros Braesius am

 

Nachdem Markscheids neuer sympathischer Generalexperte Dr. e.g.o. (expertus generalis omnium) Radolf Günzels letzthin hier vorgestellt wurde, müssen wir leider nochmals auf dieses leidige Thema zurückkommen. Schliesslich ist er nicht nur Experte, sondern auch Berater. Sein Einfluss auf Markscheids Regierungsgeschäfte im Allgemeinen und auf Frau Crohn-Corque im Speziellen sind noch nicht abzuschätzen. Er könnte zu einer schicksalsbestimmenden Persönlichkeit in Markscheid werden. Zum Hauptinfluencer unserer verehrten Bürgermeisterin. Ein Westentaschen-Bannon. Aber MamM ist nicht Breitbart. Wir bringen nur die Wahrheit und nichts als sie.

Also hier ein wenig mehr Grundwissen zur Genealogie eines Experten:

Der zukünftige Experte ist bereits im  Sandkasten als solcher leicht erkennbar: Er ist derjenige, der am längsten mit Pampers ausgestattet ist, weil seine Mutter ihn möglichst lange vor dem niederen Ungemach des Topfs und ganz allgemein: den Niederungen des Lebens bewahren will. Wie schon Nietzsche erkannte, ist der Unterleib mit seinen Ausscheidungen das Einzige, was uns Menschen von den Göttern unterscheidet.

Im Kindergarten ist er derjenige, der in den ersten 2 Wochen herzzerreissende Szenen macht, wenn Mutti, die ihn gebracht hat, wieder gehen will.

Im Gymnasium: Er sitzt immer zuvorderst, wird meist gemobbt, als Streber beneidet und verlacht. Was den zukünftigen Experten nur noch mehr anstachelt, sich leistungsmässig  hervorzutun. Weil er nicht merkt, dass nur Mutti sich freut, wenn er der Beste ist. Die Haifische in seiner Klasse freuts nicht. Und so versteht er nicht, warum ihm die allgemeine Anerkennung versagt wird.

Hier sehen wir eine Schädelinnenansicht eines Experten. Bild typähnlich

Als Student wird er schnell zum Assistenten des Professors, dem er dann die wichtigen Papiere hinterhertragen darf. Werden Handouts verteilt, schnappt er sich immer grad einen ganzen Stapel, so dass die hinten Sitzenden leer ausgehen. Wer zu spät kommt… Die Langsamen brauchen schliesslich nicht alles zu wissen. Da er selbst nur ein einziges Handout braucht, schmeisst er den Rest dann in einen Mülleimer. Fragt ihn eine Studienkollegin, ob er den komplizierten Sachverhalt der letzten Vorlesung verstanden habe, schaut er sie von oben herab wohlwollend lächelnd an und sagt: „ Das sind Basics. Wenn Du das nicht verstanden hast, bist Du wohl hier am falschen Ort“. Er würde natürlich nicht zugeben, dass auch er nichts vom Geschwurbel des Professors über die Besonderheiten der Varianzberechnung im Ozean der statistischen Zufälligkeiten verstanden hat.  

Und so geht es weiter, bis er dann irgendwann eben der Experte ist, der über Dinge Bescheid weiss, von denen normale Leute keine Ahnung haben, die sie aber unbedingt wissen müssen.

Nun ist er also hier in Markscheid gelandet, als Generalexperte für alles und wird uns Banausen erklären, warum es unabdingbar ist, dass Frau Crohn-Corque weiterhin auf Fidschi ein Home-office hat. Warum die anstehende Sanierung der Kanalisation zugunsten von wichtigeren Projekten wie der neuen Innenausstattung des Markscheider Ratsgebäudes aufgeschoben werden muss. Warum mittelalterliche Gebäude in Markscheid einem Parkplatz weichen müssen, damit der trafficflow nicht den kritischen Point of no return erreicht und somit über dem Grundwassereinzugsgebiet im Bernoulli-Gap des Fickwalder Forstes weiterhin unnützes Brennholz abgebaut werden darf.

Sie verstehen das nicht? Wir auch nicht. Aber wir sind auch keine Experten.