Deutsche Sofakrieger schulen um
Der heftige Gewaltausbruch im Nahen Osten stellt Millionen von deutschen Sofakriegern vor dramatische Herausforderungen. In den letzten mehr als anderthalb Jahren waren sie voll und ganz auf die Unterstützung der Ukraine eingestellt, jetzt aber ist hundertprozentige Unterstützung des Staates Israel gefordert. Wie gehen sie mit der aktuellen Doppelbelastung um?
Rainer Frohmund (72) aus Markscheid gibt sich gestresst: „Ich gehöre zu den Ukraine-Unterstützern der ersten Stunde. Kaum waren die Russen einmarschiert – schon hatte ich mir eine blau-gelbe Fahne organisiert, mein Profilbild bei Facebook umgestaltet und dort die ersten bissigen Kommentare gegen Putin geschrieben. Inzwischen kenne ich dutzende von Orten in der Ost-Ukraine, weiß um den aktuellen Frontverlauf und nutze jede Gelegenheit, mich in die aktuellen Diskussionen in den sozialen Netzwerken einzubringen. Und jetzt passiert so eine Scheiße in Israel!“
Frohmund, der in seinem aktiven Berufsleben Lehrer war und verdammt viel Ahnung von dieser Welt hat, seufzt. Dann fährt er fort: „Ich bitte sie, Orte wie Aschkelon, Be‘er Scheva, Dimona oder Hod HaScharon, wer soll denn die alle kennen?! Ich bin schon froh, wenn ich den Gazastreifen auf der Landkarte finde …“
Dazu kommen ganz praktische Probleme. Ins Profilbild bei Facebook passt auch mit größter Mühe keine Israel-Fahne mehr neben die Ukraine-Flagge, die Frohmund im Schweiße seines Angesichts damals bei Bekanntwerden des russischen Angriffs eingebaut hatte. Was also tun?
Aber Männer wie Rainer Frohmund lassen sich nicht entmutigen: „Ich stand schon damals voll hinter unserer Bundeswehr, als unser aller Freiheit noch am Hindukusch verteidigt wurde. Jetzt hat sich halt der Kampf Richtung Kiew und Tel Aviv verschoben, aber um die Rettung unserer Werte und unseres Lebensstils geht es nach wie vor.
Und auch, wenn man für sowas heutzutage ja leider gleich wieder in die grüne Ecke gestellt wird – natürlich setze ich mich für deutsche Waffenlieferungen in die Krisenregion ein. Ich meine, wie soll es denn besser werden auf dieser Welt, wenn nicht mit immer mehr und immer besseren Waffen in den richtigen Händen?“
Hinweis: Wir möchten ausdrücklich auch auf diesen wunderbaren Artikel unserer Kumpel vom „Satirepatzer“ hinweisen: