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Ein letzter Post für die Ewigkeit: Bundesregierung empfiehlt aktuelle Porträtfotos für alle Bürger

Veröffentlicht von Hans Wurst am

Berlin (dpoi) – Angesichts der steigenden Zahl von Messerangriffen, Anschlägen und sonstigen bedauerlichen Zwischenfällen hat die neue Bundesregierung eine innovative Maßnahme vorgestellt, um den Herausforderungen des modernen Lebens zu begegnen: Bürgerinnen und Bürger sollen stets ein aktuelles, hochwertiges Porträtfoto bereithalten. Dieses Foto soll Angehörigen im Todesfall ermöglichen, einen würdevollen Abschiedspost auf sozialen Medien zu teilen. Schließlich geht es nicht nur um Sicherheit, sondern auch um Stil.

„In einer Zeit, in der die Bedrohungen allgegenwärtig sind, müssen wir vorausschauend handeln“, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums. „Das Leben ist unberechenbar, aber Ihr letzter Instagram-Post muss es nicht sein.“

Die Initiative, liebevoll „#LetzterPost“ getauft, sieht vor, dass Bürgerinnen und Bürger sich mindestens einmal im Jahr professionell ablichten lassen, vorzugsweise in freundlicher Pose und mit schmeichelnder Beleuchtung. „Niemand möchte, dass das letzte Bild, das von ihm die Runde macht, ein verschwitztes Party-Selfie von 2014 ist“, so der Sprecher weiter. „Das sind wir unseren Liebsten und Followern schuldig.“

Das Böse lauert überall

Die Bundesregierung plant außerdem, kostenlose Bilderstellung in Bürgerämtern anzubieten. Neben dem Foto gibt es praktische Tipps, wie man im Todesfall online einen bleibenden Eindruck hinterlassen kann. „Ein kurzer, bewegender Text für die Captions sollte bereits vorbereitet sein“, heißt es in der Broschüre. „So entlasten Sie Ihre Angehörigen und sorgen gleichzeitig dafür, dass Sie im besten Licht in Erinnerung bleiben.“

Der Vorschlag sorgt jedoch nicht nur für Begeisterung. Kritiker werfen der Regierung Zynismus vor. „Statt Messerangriffe und Terror zu bekämpfen, wird die Bevölkerung aufgefordert, schon mal für die eigene Traueranzeige vorzusorgen“, schimpfte ein Oppositionspolitiker.

Doch in der Bundesregierung sieht man das gelassen. „Wir haben schlicht die Zeichen der Zeit erkannt“, kontert der Sprecher. „Trauer findet heutzutage nun mal auf Facebook, Instagram und TikTok statt. Mit einem ansprechenden Foto und einer durchdachten Storyline können wir gemeinsam als Gesellschaft die Tragödie besser verarbeiten.“

Als nächster Schritt ist die Entwicklung einer „Trauerfilter“-App geplant, mit der die Hinterbliebenen das Foto in Schwarz-Weiß umwandeln und mit einem Zitat aus dem Lieblingsbuch oder einem traurigen Emoji versehen können. Schließlich geht es in schweren Zeiten vor allem darum, dass der letzte Eindruck auf Likes stößt.