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Sommerloch

Veröffentlicht von ORF am

Freilaufende Löwen, hundefressende und beißende Riesenwelse, streunende Pumas, Haie im Baggersee – alles Schnee von gestern bzw. vorgestern. Jetzt hat man sie wieder hervorgekramt, die Alligatorschildkröte Lotti, die wohl bereits um 2013 für erwähnenswert gehalten wurde.

Lotti trieb damals ihr Unwesen in der Allgäuer Gemeinde Irsee. Im Oppenweiler Dorftümpel (Weiher) tat sie dass, was sie von klein an, also als Schnappschildkröte, gelernt hatte: Sie schnappte (biss) zu und verletzte einen achtjährigen Jungen erheblich. Dieses „Untier“ war eindeutig ein Produkt seiner Umwelt und ihrer ziemlich verkorksten Erziehung.

Nach den Bissverletzungen am Versehrten konstatierte eine Koryphäe auf dem Gebiet der Viechterei und der menschlichen Befindlichkeiten, Lotti müsse wohl das Ergebnis einer Kreuzung zwischen Alligator und Schildkröte gewesen sein. Daher also der Name Bratkartoffel.

Das absolute Grauen

Der damals angeblich gebissene Bub ist mittlerweile rund zwanzig Jahre alt und freut sich wohl bester Gesundheit, so zumindest ist der Kenntnisstand des Schreibers.

Dieses kreuzgefährliche Wesen jedenfalls hat sich zu Fuß (oder wie heißt das bei Schildkröten?) auf den Weg gemacht und bewohnt jetzt den Stausee in Glauchau. In typisch konspirativer Art bewegte sie sich nur des Nächtens und wenn, dann im tiefen Gras. In zwölf Jahren hatte man sie nicht einmal gesehen und nun ist sie dabei das Bundesland Sachsen, speziell die Gemeinde Glauchau (meine Geburtsstadt), in Angst und Schrecken zu versetzen. Noch sind die Zeilen der obskuren Berichterstatter für noch obskurere Klatschblätter nicht mit Text versehen, aber sicherlich gibt es bald etwas zu berichten über Lotti und zerbissene Segelboote.

Zumindest hier, in meinem in Thüringen gelegenen Goldfischteich, wurde sie noch nicht gesichtet, diese schwimmende Bestie und so wird es sicher auch bleiben.