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Invasion der Sparfüchse

Veröffentlicht von Markscheider Michel am

Markscheid setzt sich zur Wehr gegen invasive Arten! Während die Maßnahmen zur Zurückdrängung des Riesenbärenklaus (in unserer Stadt wurde seit 2016 keinen Riesenbär mehr gestohlen; Anm. der Redaktion) und des Waschbären bereits erste Erfolge zeigen, stand eine für die einheimische Fauna und Flora bedrohliche Spezies bisher weniger im Fokus: der Sparfuchs.

Angestammte Lebensräume des Sparfuchses sind neben Baden, Schwaben und Teilen der Schweiz auch Schottland und Ostwestfalen-Lippe.
Über die Gefahren für die Region Markscheid durch Sparfüchse sprach die MamM mit Gernot Schilfrohr, dem Leiter des NABU im westlichen Westfalen.

MamM: Herr Schilfrohr, was haben Sie denn gegen den Sparfuchs? Im öffentlichen Raum fallen die Tiere doch kaum auf, und viele finden sie ja sogar hübsch mit den Kulleraugen und dem flauschigen Fell?

GS: Ja, das ist eines unserer großen Probleme, dass manche Mitbürger die Sparfüchse putzig finden, und sie teilweise sogar unterstützen. Dabei gehören sie komplett ausgerottet. Es sind Invasoren aus fremden Siedlungsgebieten, deren Naturell einfach nicht nach Markscheid passt. Sie verdrängen angestammte einheimische Arten wie zum Beispiel den Fleischwolf oder die Schnapsdrossel. Der Schluckspecht ist in seinem Bestand schon erheblich bedroht.

Der Schluckspecht. Hat er in Markscheid noch eine Perspektive?

MamM: Wie konnte der Sparfuchs denn in Markscheid heimisch werden?

GS: Wir wissen es nicht genau. Wahrscheinlich hängt es mit den zugewanderten Neu-Markscheidern zusammen. Eventuell hatte ja irgendein zugereister Badenser oder Schwabe so ein Tier unbemerkt im Kofferraum. Na ja, und dann haben die Tiere natürlich einen paradiesischen Lebensraum vorgefunden, überall Pizzareste, die man kostenlos mitnehmen kann. Und dann die ganzen Discounter und 1€-Läden. Die Leute haben ja keine Ahnung, was man mit solchen Umweltbedingungen anrichtet.

MamM: Und wie genau wollen Sie der Plage Herr werden?

GS: Dazu müssen wir die Gewohnheiten der Tiere zunächst genau studieren, damit sind wir schon gut fortgeschritten. Wir werden ihnen in jedem Fall in den “Sparkassen” auflauern, da treiben sie sich gerade zum Monatsanfang häufig rum. Auch Supermarktkassen eignen sich für Fallen, da outen sich auch die gewieftesten Sparfüchse immer mit ihren “Payback-Karten”. In der Gastronomie ist es zwecklos, dahin verlaufen die sich nie.

Hier kommen die Sparfüchse nicht mehr raus

MamM: Und was passiert danach, wenn Sie ihnen das Fell über die Ohren gezogen haben?

GS: Heilen oder umerziehen lässt sich so eine “Geiz ist geil”-Mentalität leider nicht. Die meisten führen wir zurück in ihre angestammten Lebensräume. Manche setzen wir auch vor dem Finanzamt aus, aber das ist etwas unethisch.

MamM: Dann viel Erfolg, Herr Schilfrohr. Rettet dem Schluckspecht sein Zuhause.

Kategorien: Umwelt