
Hobby braining
Nach hobby horsing, hobby cycling und hobby besauphing gibt es einen neuen Trend in Markscheid.
Diesmal waren es weder die Teenager, noch die üblichen Trenssettenden, die ihn entwickelt haben, sondern Mitglieder der politischen Parteikader. Die Redaktion der MamM konnte exklusiv mit Jolanda-Jadwiga Grünkern-Tofu sprechen.
„Fräulein Grünkern-Tofu.“
„Ich verbitte mir diese Anrede. Ich bestehe darauf, als Gemüse angesprochen zu werden. Ich identifiziere mich seit Kurzem als Kohl.“
Grünkohl oder etwa Spitzkraut?“
„Tulpen- oder Rosenkohl. Schließlich ernähre ich mich gesund. Das sollten auch sie tun.“
Unser Reporter konnte da beruhigt sein. „Ich bin ausschließlich vegan unterwegs.“
„Sehr gut.“
„Vor allem Weizenbock und zur Abwechslung ein Helles.“
Frau Grünkern-Tofu schluckte leer.
„Sie, als Gemüse, sind nun bekannt geworden, als Erfinderin der des hobby braining.“
„Das siehst du sehr richtig, Junge. Nachdem mir klargeworden ist, welche Ressourcen bei den Menschen durch die Aktivitäten der großen grauen Masse kommt, musste ich dringend etwas dagegen tun.“
Wir unterdrückten die Frage, ob dies bei ihr nicht schon natürlicherweise der Fall war.
„Und so begannen sie den Ernst als Spiel?“, bohrten wir nach.
„Ja. Und bevor sie mich weiter so anstarren: ich bin liiert.“
Er hob die Hände. Nichts lag ihm in diesem Moment ferner. „Mit einem Spitzkraut?“
„Nein! Für was hältst du mich?“
Nach einem trockenen Schlucken, knurrte sie. „Natürlich mit einem Krautwickel. So viel Kultur muss doch sein.“

Hier das Lieblingsgemüse von Frau Grünkern-Tofu aka Kohl-Rosenkohl. Wird auch oft für lustvolle Freizeitgestaltung sinnvoll genutzt
Der Rest des Interviews, das unter einem Gestank von Kraut stattfand, war schnell erzählt.
Frau Grünkern-Tofu reduzierte die wenigen Gehirnfunktionen bis auf einen kaum messbaren Bereich. Und wessen IQ sich als erstes der Nulllinie nähert hat gewonnen.
„Und ich habe ein Gesetz vorgeschlagen, dass dies nicht nur bei Olympischen Spielen durchgezogen wird, sondern die Gehirnsimulation auch im normalen Leben verwirklicht wird.“
Zu unserem Erstaunen ergänzte sie: „Und das nicht nur in den Parlamenten und Ausschüssen in der Politik, wo dies schon seit Jahren unter anderen Namen praktiziert wird, sondern auch und gerade auf den Straßen und in den Betrieben. Möge die geistige Nacht mit Euch sein!“