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Ist Gesichter erkennen zu leicht geworden?

Veröffentlicht von Ambros Braesius am

Parallel zu den Bestrebungen, das Bargeld abzuschaffen, haben die weltweiten Anstrengungen, Gesichter zu erkennen, deren Träger in Datenbanken einzugemeinden, zu klassifizieren und Bewegungen der Gesichtsträger mit künstlicher Intelligenz vorherzusagen, zugenommen. Man kann geradezu von einer Inflation der Kameraüberwachung sprechen. Das gemeinsame Ziel der Regierungen ist, die unsägliche kaum kontrollierbare Entropie von ungeordneten Menschenzusammenrottungen, diese quirlenden Ameisenhaufen kultureller Betriebsamkeit zu registrieren, ihre Bewegungen zu berechnen und Gefahren rechtzeitig abzuwenden. Ordnung und Sicherheit werden angestrebt.

Das gefällt nicht allen.

So hat die Markscheider Anarchistengruppe KaWumm e.V. einen Leitfaden herausgegeben mit dem die automatische Gesichtserfassung und das Einordnen, Klassifizieren und Bewerten erschwert werden soll. Damit die da oben nicht mehr wissen, wo und wer und wann Sie wo sind.
Wir veröffentlichen hier einige Punkte aus dem Empfehlungsflyer „Keiner erkennt Rainer“, damit auch die rechtschaffenen, von Harmlosigkeit triefenden Normopathen wie wir sich vorsehen können.

  1. Immer eine Sonnenbrille tragen. Auch nachts. Nachts dazu einen Helm, um die Verletzungsgefahr beim Zusammenstoss mit Laternenpfählen zu minimieren.
  2. Beim Tragen einer Baseballkappe den Schirm immer tief über die Augen ziehen Am besten so tief, dass auch die Augen verborgen sind. In diesem Fall zwei Gucklöcher knapp über dem Schirm in die Cap schneiden. Niemals das Cap verkehrt herum oder seitwärts tragen, weil dadurch zu viel des Gesichts offenbart wird.
  3. Lassen sich die Massnahmen 1 oder 2 nicht durchführen, sollte mimisch gearbeitet werden. Eine alle 5 Minuten wechselnde verzerrte Grimasse, die Zunge heraushängen lassen oder seitliche Kieferhaltungen mit Stirnerunzeln oder im Notfall eine Clownsnase helfen da schon recht gut.
  4. Eine originelle Gesichtsbemalung z.B. in den Farben ihres Lieblingsfussballklubs ist hilfreich und noch nicht verboten.

Diese Tarnung ist besonders gut gelungen, allerdings unter Zuhilfenahme einer Glasscheibe, was im Alltag vermutlich ein wenig unpraktisch ist

Dazu noch einige Spezialtipps:

  1. Mit geeignetem Makeup, das zB. ein drittes Auge oder einen zweiten Mund vortäuscht, wird die Software der Gesichtserfassung meist völlig aus dem Konzept gebracht.
  2. Die Harald-Glöööckler-Methode ist für die meisten Leute zu teuer, aber wer es sich leisten kann, wird mit fortschreitenden Gesichtsverbesserungen schönheitschirurgischer Art meist auch eine ansprechende- und erst noch superästhetische Unkenntlichkeit erreichen.
  3. Erkältung vortäuschen und eine Hygienemaske tragen. In Kombination mit 1 und 2 ist 100% iger Erfolg gewiss. Wird in Japan schon seit Jahren praktiziert. Obwohl die Japaner alle fast gleich aussehen.
  4. Die Bewegungsdynamik der Gangart variieren. Weil die neueste Software auch charakteristische Muster der Gangart speichern kann. Anleitung hierzu gibt es bei Monty Python (Ministry of silly walk).

Mit diesen Anregungen- es wurden nur summarisch die wichtigsten aufgelistet, sollte der Markscheider für die bevorstehenden totalitären Bestrebungen weltweit gut gerüstet sein und weiterhin unauffällig und unerkannt durch die Gegend schleichen können. Für Markscheider, die nicht identifiziert werden wollen, aber dennoch sehr viel Beachtung benötigen, um ihre Mitte nicht zu verlieren, wird noch nach klimaneutralen Lösungen gesucht. Vorläufig sollte diese Gruppe besser zuhause bleiben und der Öffentlichkeit nicht auf die Nerven gehen.

Die Redaktion bittet um Erfahrungsberichte an die Adresse der KaWumm e.V. damit die Vorschläge optimiert werden können.