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Markscheid – Deutschlands geteilte Stadt

Veröffentlicht von Hans Wurst am

Geteilte Städte… ein Schicksal in Folge des Zweiten Weltkriegs, wie zum Beispiel Görlitz? Weit gefehlt! Wie heute bekannt wurde, gibt es eine neue geteilte Stadt in Deutschland: Markscheid.

Nach einem Referendum innerhalb der Hausgemeinschaft des Mietshauses Bumshagener Allee 116 tritt dieses Objekt mit sofortiger Wirkung der Russischen Föderation bei. Das überwiegend von russischen Spätaussiedlern bewohnte Objekt teilte die Entscheidung unter Freudentaumel und Jubeltänzen der Bewohner mit.

Juri Iwanow, seines Zeichens Hausältester des Objekts und Initiator des Referendums erklärte gegenüber MamM: „Die Ausreise aus Russland in den frühen 90ern war meiner Meinung nach ein völliger Fehlschlag. Ich meine, wohin sind wir gekommen? Unfähige Regierungsmitglieder, Korruption bis in höchste Etagen der Wirtschaft, Mangelwirtschaft, Sparmaßnahmen und Frieren im Winter? Da hätten wir damals auch zu Hause bleiben können!

Eine einsame Fahne weht über dem Haus in der Bumshagener Allee 116

Mittlerweile lachen mich meine an der Wolga verbliebenen Verwandten aus und schicken mir per Whatsapp-Fotos ihrer hochgeregelten Heizungsventile. Dazu noch gehässige Smileys. Das war nicht mehr zu ertragen. Als jetzt noch die Gasrechnung des örtlichen Anbieters kam, war für uns Hausbewohner klar: Bis hierher und nicht weiter! Wir wollen nach Hause ins russische Reich. Preiswerte und ausreichende Energieversorgung für den nächsten Winter ist uns damit sicher. Zudem wurde eine zügige Instandsetzung des im letzten Weltkrieg stark beschädigten Hinterhauses zugesagt. Darauf warten wir hier schon seit Jahrzehnten!

Die Entscheidung der Hausbewohner ist mit 97 Prozent sehr eindeutig ausgefallen und ist somit vollumfänglich zu respektieren. Die notwendigen Grenzkontrollen an der Bumshagener Allee 116 werden zunächst in Eigeninitiative durchgeführt und an den wöchentlichen Hausreinigungsplan gekoppelt. Druschba und Nastrowje!“