Markscheider Mafia / Part II
Wieder geht der Pate durch Markscheid! Wieder wird verängstigt hinter vorgehaltener Hand getuschelt, die Blicke eingeschüchtert Richtung Boden gesenkt, Türen und Fenster vorsichtshalber geschlossen. Fremde werden misstrauisch beäugt und während der eine resigniert in den Humpen starrt und sich dem Schicksal ergeben hat, schmieden andere im Untergrund Pläne für den Aufstand.
Die MamM wurde von einem dieser Partisanen und Meuterer eingeladen, natürlich unter strengen Auflagen.
Unsere Informantin knabbert nervös an ihren Fingernägeln, zieht schützend ihre Wintermütze tiefer ins Gesicht. Den langen, blauen Rüssel legt sie wie einen Schal um den Hals und hofft, so nicht erkannt zu werden.
MamM: „Sie werden also von der markscheider Mafia bedroht?“
Unbekannte: „Ja, ständig! Regelmäßig bekomme ich Drohnachrichten! Ich habe mein Smartphone immer auf lautlos gestellt, weil ich den Ton, eine Nachricht erhalten zu haben, schon als Bedrohung empfinde. Das macht mich ganz fertig!“
*mit zittriger Hand ein Glas Rotwein einschenkend und hastig trinkend*
„Ich trinke normalerweise nicht schon am hellichten Tage, aber anders bin ich dem Druck einfach nicht mehr gewachsen.“
*wieder zur Flasche greifend*
„Was für Nachrichten?“
„Na, so ’ne Nachrichten halt, wie ‚Tempo, bitte‘, oder ‚Jetzt wirds wieder Zeit‘, und „Bitte bald mal‘ usw.! Faselt immer was von Artikeln, dabei gibt es die in Markscheid offiziell doch nicht.“
„Soso! Und wie viele haben sich dem Untergrund schon angeschlossen?“
„Viele! Also, der Unmut in der Bevölkerung wird immer größer und wir werden täglich mehr.“
„Können Sie uns eine Zahl nennen, oder seit wann es diese Initiative schon gibt?“
„Ich bedaure, aber ich muss nun zurück in den Weinkeller. Dort warten wichtige Dinge auf mich.“
Wir bedanken uns höflich für dieses mysteriöse Interview und beobachten die Szene weiter.
(Anm. d. Red.: Dies ist bedauerlicher Einzelfall, oder eine verrückte Verschwörungstheoretikerin)