Vor gar nicht allzu langer Zeit geschah es, dass ich mir versehentlich den Bart abrasierte. Glatt und rund war auf einmal mein Antlitz, welches sich anfasste wie ein frischgecremter Kinderpopo.

So sagte es jedenfalls meine Ehefrau. Aber meine Kinder, speziell mein Sohn (36 Jahre alt), wehklagten so laut, dass es die historische Bausubstanz unserer Heimatstadt gefährdete. Die älteren Gebäude waren sogar vom Einsturz bedroht.

Der Herr Sohn erkannte seinen Zeuger und Vater nicht wieder, so bartlos wie dieser auf einmal war, und ich vermute stark, dass er plötzlich einen Fremden im Bett der Mutter wähnte. Und so kam es, wie es eben kommen musste: Um der Qual und dem Entsetzen meiner leiblichen Nachkommen ein Ende zu bereiten, ließ ich ihn mir noch 2024 wieder wachsen, den Bart. Und siehe, im Laufe der Zeit wurde alles wieder gut.